Wiesenweg unter Wassser: Nach Starkregen sind Anwohner alarmiert
SASEL Mehr Schutz vor Überschwemmungen: Das fordern rund 60 besorgte Anwohner am Wiesenweg in Sasel. Beim letzten Starkregen am 7. August war es wieder soweit: Der Wellingsbütteler Grenzgraben konnte die Wassermassen nicht aufnehmen, durch den Rückstau wurden die Kanaldeckel hochgedrückt und der Wiesenweg geriet zum Teich. „Und zwar nicht zum ersten Mal“, sagt Anwohnerin Miriam Prehn. Am 19. August wollen sie und andere Betroffene bei der Bezirksversammlung Wandsbek Druck machen und ihr Anliegen vortragen.
Von Marius Leweke
Die Anwohner wissen, wovon sie reden: Der Wiesenweg stand nicht das erste Mal unter Wasser. Bereits 2016 waren Keller vollgelaufen und große Schäden entstanden. Schon damals führten die Bürger Beschwerde. Dennis Thering (CDU), Bürgerschaftsabgeordneter aus dem Alstertal und den Walddörfern, hatte damals sogar eine kleine Anfrage an den Senat eingereicht mit der Forderung, „Hochwasser und Überschwemmungen durch entsprechende Pflegemaßnahmen zu verhindern“. In der Antwort schrieb der Senat unter anderem, dass derart starke Niederschläge statistisch nur alle 100 Jahre vorkommen. Eine Fehleinschätzung.
Entsprechend missgestimmt ist Thering nun, dass die Anwohner erneut mit Hochwasser zu kämpfen hatten. „Es ist jetzt endlich an der Zeit, dass der rot-grüne Senat die Anwohner wirksam schützt und die Mittel für die baulichen Sanierungen freigibt“, so der Politiker, der sich vergangene Woche vor Ort über den Zustand von Wellingsbütteler Grenzgraben und dem Rückhaltebecken an der Berner Au informiert hat.
Zuständigkeit bei Bezirk und Hamburg Wasser
Allerdings stehen der schnellen Abhilfe wohl auch bürokratische Hindernisse im Weg: Für die Entwässerung des Wiesenwegs sind teilweise der Bezirk Wandsbek, teilweise das städtische Unternehmen Hamburg Wasser zuständig. „Da geht es auch darum, wer was bezahlt“, schlussfolgert Anwohnerin Prehn. Abhilfe zu schaffen sei laut ihren Recherchen gar nicht so kompliziert, wie auch Sandro Kappe, der umweltpolitische Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, bestätigt. „Man müsste zuerst einmal das Rückhaltebecken an der Berner Au ausbaggern, damit es auch bei Starkregen das Wasser aus allen Zuflüssen aufnehmen kann.“ Am 7. August entspannte sich die Hochwasserlage, als die Feuerwehr die Tore des Rückhaltebeckens öffnete und das Wasser in die vorgesehene, Überflutungszone abfließen konnte. Dennoch fordert Kappe eine langfristige Lösung, um die Wassermassen zu puffern, wie es in anderen Stadtteilen schon geschehen sei.
Gerne klären würden die Anwohner zudem, wer für die Schäden aufkommt. „Unbürokratisch und schnell“ solle der Senat helfen, meint Oppositionspolitiker Dennis Thering. „Die Anwohner wurden schließlich seit 2016 nicht ausreichend vor Überschwemmungen geschützt.“
Last modified: 18. August 2021