Das möchten die Parteien im Alstertal und den Walddörfern für den Klimaschutz tun
Die Bewältigung der Klimakrise ist aktuell eines der bestimmenden Themen und eine Hauptaufgabe des 21. Jahrhunderts. Beim globalen Klimastreik am 24. September werden weltweit wieder Hunderttausende Menschen auf die Straße gehen, um für eine gerechte und konsequente Klimapolitik zu kämpfen. Vorreiter in Deutschland ist die Fridays for Future-Bewegung, junge Menschen die zu Tausenden in großen und kleinen Städten für ihre Anliegen protestieren.
Doch was könnte eine Lösung sein? Wie ließe sich die Erderwärmung noch stoppen? Sind E-Autos die Lösung? Mehr Solarenergie, Windräder und Fernwärme? Der komplette Verzicht auf Fleisch, Kurzstreckenflüge und die neueste Mode oder der Umstieg auf regionale Produkte?
Anlässlich der Bundestagswahl am 26. September haben wir bei den regionalen Parteien nachgefragt. Welche Ideen haben sie in Sachen Klimaschutz? Was wollen sie konkret tun, um in den Walddörfern und im Alstertal den Klimaschutz voranzutreiben? Von Straßenbäumen und einer besseren Anbindung mit Bus und Bahn bis hin zu einer Ausweitung des Emissionshandels – es gibt interessante Ansätze.
Alternative Energiequellen entwicklen
Deutschland soll bis 2045 ein klimaneutrales Industrieland werden. Die CDU steht für konsequenten Klimaschutz, wirtschaftliche Stärke und soziale Sicherheit gleichermaßen.
Zusammen mit der Wirtschaft und der Forschung werden wir nach neuen Antworten suchen, zum Beispiel klimaneutrale Kraftstoffe und alternative Energiequellen entwickeln.
Auch im Alstertal und den Walddörfern stellt sich die Frage, wie wir uns klimaneutral fortbewegen. Hierfür sind ein Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs mit attraktiven Buslinien vor Ort ebenso wichtig wie gute Radwege und kostenfreie P+R-Häuser an den Schnellbahnhaltestellen. Auch ein Ausbau der Sharing-Angebote in den Walddörfern und im Alstertal hilft beim Verzicht auf das eigene Auto und muss einfacher gestaltet werden.
Für die Gebäude brauchen wir Fördermaßnahmen für Dämmung und Heizungsumbau, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Und wir dürfen die Grünflächen nicht weiter reduzieren und bebauen, sondern müssen die Straßenbäume und Wälder erhalten und schützen.
Bis 2045 komplett klimaneutral
Wir wollen bis spätestens 2045 komplett klimaneutral sein. Im Bereich Alstertal/Walddörfer investieren wir knapp 200 Millionen in neue Klassenräume und Sporthallen. Um CO2 einzusparen, werden sämtliche Neubauten nach neuesten Dämmungsstandards errichtet, bekommen Solaranlagen und Gründächer. Letzteres gilt auch für einige Sanierungsvorhaben.
In dieser Pflanzsaison bekommen wir über 375 neue Straßenbäume – nicht nur einheimische Arten, sondern auch solche, die mit den neuen Klimabedingungen besser zurechtkommen. Perspektivisch soll das Stadtbild durch mehr Natur aufgewertet und so mehr Lebensraum für Insekten, Vögel und Pflanzen geschaffen werden, zum Beispiel durch begrünte Dächer von Fahrgastunterständen. Für Schüler und Senioren, von denen bei uns besonders viele wohnen, haben wir das 365-Euro-Ticket eingeführt. Um die Attraktivität des ÖPNV zu erhöhen, wollen wir den Hamburg-Takt bis 2030 realisieren, sodass Alle tagsüber innerhalb von fünf Minuten ein Nahverkehrsangebot erreichen so wie Mobilitätsformen an den Stadt-
rand bringen wie StadtRAD, Carsharing und Sammeltaxi-Systeme.
Obergrenze fü CO2-Emissionen
Der Klimawandel ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wir bekennen uns zum Ziel des Pariser Abkommens, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Das wollen wir nicht mit Verboten erreichen, sondern mit technologischem Fortschritt (zum Beispiel der Weiterentwicklung von Speicher- und Wasserstofftechnologie).
Unsere Kernmaßnahme zum Klimaschutz ist es, den Emissionshandel schnellstmöglich auszuweiten: Geografisch und auf alle Sektoren. Das Prinzip ist einfach: Es wird eine Obergrenze für CO2-Emissionen festgelegt, auf Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesem Rahmen können Unternehmen, die CO2 emittieren, Lizenzen erwerben. Wer viel verbraucht, zahlt mehr. Wer wenig verbraucht, spart. Damit setzen wir einen marktwirtschaftlichen Anreiz für mehr Klimaschutz.
Klimasofortprogramm liegt vor
Nur mit uns Grünen gibt’s ehrliche Politik gegen die Auswirkungen der Klimakrise. Wir kämpfen für ein modernes, erfolgreiches Land. Ein Land, das modern ist, weil es beweist, dass eine ökologische Industriepolitik und Landwirtschaft wirtschaftlich erfolgreich sein können, zukunftsweisend und im wahrsten Sinne des Wortes lebensrettend. Denn die Klimakrise ist real. Das zeigen nicht zuletzt die schlimmen Überflutungen in NRW und Rheinland-Pfalz Mitte Juli. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren sie zu bekämpfen.
Um direkt nach der Bundestagswahl starten zu können, haben wir ein Klima-Sofortprogramm vorgelegt. So wollen wir sicherstellen, dass wir so schnell wie möglich auf den 1,5 Grad-Pfad des Pariser Klimavertrags kommen. Wesentlich Punkte sind der beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energien, der Kohleausstieg 2030, die Klima-Offensive bei Gebäuden und im Bausektor und die Mobilitätswende im Verkehrsbereich. Wichtig ist uns dabei, den Klimaschutz auch sozial gerecht zu gestalten. Dazu wollen wir beispielsweise ein Energiegeld einführen, das wir jährlich pro Kopf auszahlen.
Investitionen in Solardächer und Co.
Die Linke steht stets an der Seite der Aktivisten für faire Übergänge in eine klimagerechte Zukunft. Wir wollen einen sozial-ökologischen Systemwechsel, gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur.
Dabei bitten wir nicht die einfachen Leute zur Kasse, etwa durch steigende Mieten oder höhere Strompreise, sondern legen uns auch mit den Profiteuren des fossilen Energieverbrauchs an. Wir wollen Kommunen Investitionsmittel zur Verfügung stellen, damit in Solardächer, energieeffiziente Gebäude, lokale Wärmenetze und bezahlbare Mobilität investiert wird. Wir schaffen Arbeit für bessere Lebensbedingungen.
Auch im Alstertal und den Walddörfern muss die Pflege und Verbesserung eines vielfältigen Stadtgrüns Priorität bekommen. Es nutzt genauso wie die Ertüchtigung des Regenwassermanagements der Sicherung gesunder Lebensverhältnisse bei steigenden Temperaturen.
Jetzige Energiepolitik ist falsch
In Hamburg wird ein modernes, sauberes Kraftwerk abgeschaltet, parallel dazu geht jede Woche ein Kohlekraftwerk in China ans Netz, steigt die Weltbevölkerung auf zehn Milliarden Menschen. Dafür haben wir aber die weltweit höchsten Strompreise. Betriebe, die Grundlagen unseres Wohlstandes, und unserer Arbeitsplätze, wandern ins Ausland ab. Selbst wenn wir ganz Deutschland abschalten und das Atmen einstellen, wird dies keinen Einfluss auf das Weltklima haben. Kein anderes Land der Erde geht den deutschen Weg. Die Walddörfer sind eine grüne Oase, wichtig für das Stadtklima, Erholungsgebiet für ganz Hamburg. Wir stehen für die Erhaltung dieses lebenswerten Umfeldes. Wir lehnen eine brutale Bebauung, nur um möglichst viel Wohnraum und Gewinn für Spekulanten zu schaffen, ab. Statt Einwanderung um jeden Preis, statt Wachstum Hamburgs auf über zwei Millionen Menschen stehen wir für eine zurückhaltende Verdichtung, den Erhalt unserer Heimat! Die typische offene Bebauung mit viel Grün muss geschützt werden, dies ist der beste Umweltschutz.
Hochhäuser in Volksdorf oder ein Verbot von Einfamilienhäusern wird es mit uns nicht geben.
Last modified: 6. September 2021