Hamburg räumt auf: Müllsammeln am Müllberg
HUMMELSBÜTTEL/ POPPENBÜTTEL Der vergangene Sonnabend war nicht nur „World Cleanup Day“, der Tag, an dem weltweit Müll gesammelt wird. Er war auch der vorletzte Tag der Aktion „Hamburg räumt auf“. Rund um den Müllberg fahndeten 25 Freiwillige nach Weggeworfenem. „Wahnsinn, was da zusammengekommen ist!“, kommentierte Organisatorin Susanne Götze.
Von Anja Krenz
Sonnabendvormittag, 11 Uhr, Treffen am Parkplatz Kiwittredder. Susanne Götze steht an ihrem offenen Kofferraum und verteilt das Material. Die insgesamt 25 Freiwilligen – Familie, Freunde, Fremde – schlüpfen in neongelbe Westen, streifen sich Gartenhandschuhe über, schnappen sich je eine Greifzange und einen großen Müllsack und schwärmen aus. „Auch bitte abseits der Wege suchen“, sagt Susanne Götze, denn am vergangenen Donnerstag waren hier schon Schüler des Heinreich-Heine-Gymnasiums unterwegs, und die durften aus Sicherheitsgründen nur auf und an den Wegen sammeln.
So schlagen sich die Schmutzsucher in die Büsche. Tatsächlich findet man bei jedem zweiten Schritt etwas: Glasscherben, (gefüllte!) Gassibeutel, Plastiktüten, Verpackungen, Kappen von Silvesterraketen, Kippen und immer wieder Flaschen. Die kuriosesten Funde: zwei Wolldecken, ein Kühlschrankgitter, zwei Golfbälle, ein Paar Latschen und ein BH.
Die Sammler kämpfen sich den steilen Müllberg hoch. Oben auf dem Plateau hat Stephan Matberg den von ihm entdeckten Dreibeingrill abgestellt, um die zahlreichen Glasscherben aufzupicken, während seine Hündin Luna geduldig wartet. Eigentlich wollte er nur kurz Altglas in den Container am Parkplatz werfen, wurde aber von Susanne Götze „sehr freundlich“ gefragt, ob er mitsammeln wolle. Kopfschüttelnd sagt er: „Ich empfinde Mitleid für diejenigen, die keine andere Freude haben, als Flaschen zu zerdeppern.“
Dankeschön an die Sammler
Bei der Rückkehr staunen die Teilnehmer über die Ausbeute: 15 teils prall gefüllte Müllsäcke haben sie zusammengetragen. Geschätztes Gewicht: 400 Kilo. Hinterher gibt es bei den Götzes „Danke-schön-Würstchen“ für die Mitmachenden. Carsten Büge, der sich mit seiner Frau über das Nachbarschaftsnetzwerk nebenan.de angemeldet hat, sagt: „Ich fand die Aktion richtig gut und die Masse an Müll erschreckend.“ Vor allem die vielen Pfandflaschen, die er gefunden hat, wogen schwer: „Ich konnte den Sack am Ende kaum noch tragen.“ Susanne Götze , Organisatorin der Akti-on: „Was wir in diesen zwei Stunden eingesammelt haben, ist wirklich krass.“
Last modified: 22. September 2021