Bezirksamt wünscht sich rege Mitsprache der Bürger bei vielen Projekten
ALSTERTAL/WALDDÖRFER Neue Wohnungen, Sanierungsarbeiten zu Wasser und zu Lande und viele weitere Maßnahmen zur Stadtentwicklung: Das Heimat-Echo zeigt die interessantesten Projekte im Alstertal und den Walddörfern im Überblick.
Von Marius Leweke
Die Liste der Bauvorhaben im Bezirk Wandsbek ist lang. 2022 werden in nahezu allen Ecken Bautrupps anrücken. Das Spektrum ist groß und reicht von neuen Bebauungsplänen bis zu Denkmalschutzmaßnahmen, Altenpflege und Investitionen in Spielplätze, Schwimmbäder und Sportanlagen.
33 Grünpatenschaften genehmigt
Gefördert werden Klima- und Naturschutzprojekte überall im Bezirk wie die Pflanzung von rund 600 neuen Straßenbäumen. Wer selbstständig verbesserte Lebensräume für Tiere und Pflanzen schaffen will, hat weiterhin die Möglichkeit, im Rahmen der Grünpatenschaften 500 bis 2000 Euro Zuschuss zu bekommen. Bislang sind bezirksweit 33 dieser Patenschaften genehmigt worden.
Neben konkreten Projekten entwickelt das Bezirksamt derzeit zudem einen, wie die Behörde schreibt, „integrierten bezirklichen Entwicklungsrahmen mit einer Zukunftsperspektive bis 2045“. Dabei geht es darum, die Anforderungen zu ermitteln, die sich durch gesellschaftliche Entwicklungen und wachsende Einwohnerschaft ergeben, und den Bezirk Wandsbek zukunftsfest zu machen. Geschehen soll dies „unter der Maßgabe einer umfassenden Öffentlichkeitsbeteiligung“. Online und vor Ort können sich Bürger, Vereine, Verbände und Institutionen sowie die bezirklichen Gremien in die Entwicklung von „Wandsbek 2045“ einbringen.
Meinung von Kindern und Jugendlichen
Besonders gefragt sind dabei Kinder und Jugendliche, die zum Dialog eingeladen werden. Bereits 2021 habe man „aufschlussreiche Gespräche über mögliche Zukunftsthemen und -qualitäten geführt“, so das Bezirksamt. Die derart gewonnenen Erkenntnisse fließen in den weiteren Prozess ein und geben der Bevölkerung Einfluss auf die Zukunft des Bezirks.
Poppenbüttel:
Wohnungen am Wentzelplatz
An Poppenbüttels S-Bahnhof soll noch in diesem Jahr der Neubau von 136 Wohnungen gestartet werden, davon 30 Prozent gefördert. Vorgesehen ist eine geschlossene, sechsgeschossige Bebauung mit Staffelgeschoss, die den Platz räumlich neu fasst. Außerdem entsteht ein Bürohaus mit sieben Stockwerken direkt gegenüber dem Südeingang des AEZ. Ebenfalls im Poppenbüttel gehen die umfangreichen Bauarbeiten am Hospital zum Heiligen Geist weiter. Die Senioreneinrichtung will innerhalb von zehn Jahren mit einem Aufwand von 200 Millionen Euro nahezu die komplette Bebauung durch moderne Neubauten ersetzen.
Bergstedt: „Freie Fahrt“ für Fische
Entlang des oberen Alsterlaufs werden 2022 eine ganze Reihe von wasserbaulichen Instandsetzungsmaßnahmen in Angriff genommen. An erster Stelle steht wohl die denkmalgerechte Sanierung der Mellingburger Schleuse mit Bau einer sogenannten Fischtreppe, die die „Fischdurchgängigkeit“ – so der Fachausdruck in Behördendeutsch – des Flusses von der Mündung bis zur Quelle sichern soll. An der Poppenbütteler Schleuse haben die Fische nach Ende der Sanierung in den kommenden Wochen bereits „freie Fahrt“. Zudem werden der Durchlass der Furtbek erneuert und der Bredeneschteich entschlammt. Darüber hinaus wird das Rückhaltebecken Sasel an der Berner Au erweitert.
Hummelsbüttel: Neue Treffpunkte und viel Grün
In diesem Jahr beginnen die Umbau- und Erweiterungsarbeiten des beliebten Treffs „Haus der Jugend Tegelsbarg“ für alle zwischen sechs und 27 Jahren. Herzstück des Neubaus ist ein multifunktionaler Stadtteilraum, mit dem das Haus zu einem sozialen Zentrum im Quartier erweitert wird. Außerdem entsteht ein neuer Jugendbereich mit Club und Musikproberaum. Parallel dazu soll auch das Außengelände aufgewertet werde – unter Beteiligung der Besucher.
Finanziert wird das Ganze mit Bundesmitteln. Neue Angebote für Spiel, Sport und Erholung gibt es in der Grünanlage Tegelsbarg. Die 6,5 Hektar große Parkanlage soll bis 2024 umgestaltet, neu geordnet und mit neuen, attraktiven Angeboten für Spiel, Sport und Erholung ausgestattet werden. In diesem Jahr laufen vor allem die Planungen, an denen sich die Bürger beteiligen können. Die erste Anlaufstelle dafür ist das Stadtteilbüro am Norbert-Schmid-Platz.
Farmsen-Berne: Schwimmbecken für Rollstuhlfahrer
In der zweiten Jahreshälfte steht die Eröffnung des rollstuhlgerecht sanierten Lehrschwimmbeckens des Farmsener TV am Bramfelder Weg an. Außerdem finanziert der Bund im Rahmen des Bundesprogramms Sanierung kommunaler Einrichtungen in Farmsen den Neubau des Vereins- und Stadtteilhauses des Farmsener TV, den neuen Kunstrasenplatz auf dem Sportplatz am Berner Heerweg sowie den Ersatzbau des Lehrschwimmbeckens des Berufsförderungswerks Hamburg.
Volksdorf: Bebauung am Buchenkamp
Mit der förmlichen Feststellung des Bebauungsplans Volksdorf 46 in den kommenden Wochen wird der Weg frei für eine Bebauung des Areals zwischen der Straße Buchenkamp und dem Kiebitzmoor. Geplant sind 60 Wohneinheiten in Reihenhäusern und kleinerem Geschosswohnungsbau, von denen mindestens 30 Prozent öffentlich gefördert werden. Zudem sind eine Kita und eine Altenpflegeeinrichtung vorgesehen. Mit dem Bebauungsplan sollen auch die Voraussetzungen für den weiteren Betreib der Unterkunft für Geflüchtete an der Eulenkrugstraße geschaffen werden.
Das neue Baugebiet am Buchenkamp ist schon lange in der Diskussion. Dr. Andreas Dressel (SPD) und Maryam Blumenthal (Grüne) mit der beschlossenen Planung
Foto: Heimat-Echo, Archiv 2020, Abb.: Landschaft & Plan/FHH
Volksdorf: Flaniermeile
Im Volksdorfer Ortskern wird in diesem Jahr für mehrere Wochen versuchsweise mehr Platz für Fußgänger geschaffen. Unter dem Titel „Flaniermeile Volksdorf“ fällt ein kleiner Teil der Parkplätze weg, zugleich sollen neue Orte für Begegnungen und Plätze zum Sitzen geschaffen werden. Nach Abschluss des Versuchs werden die Ergebnisse analysiert und fließen in eine mögliche Umgestaltung des Ortskerns ein. Ein genauer Termin steht noch nicht fest, der Versuch ist bereits mehrfach verschoben worden.
Sasel: Umbau bei laufendem Betrieb
Nach den ersten Baumfällarbeiten geht die Umgestaltung des Saseler Marktes in die nächste Phase. Zuerst werden Leitungen neu verlegt, dann steht die Sanierung des Areals an, während der Wochenmarkt weiter stattfinden wird. In dieser Zeit sollen auch die Planungen für die weiteren Baumaßnahmen unter Berücksichtigung des „Saseler Konsens“ erarbeitet werden. Auf dem neuen Marktplatz entsteht dann auch eine Stadtrad-Station für Leihfahrräder und es werden neue, klimaresistente Bäume gepflanzt. Für die Umgestaltung stehen insgesamt 2,7 Millionen Euro bereit.
Last modified: 5. Januar 2022