Gastronomie, Sport und Hoteliers arbeiten mit 2G-plus
ALSTERTAL/WALDDÖRFER Der neueste Schlüssel in der Bekämpfung der Corona-Pandemie heißt 2G-plus. Wie gehen Gastronomen, Hoteliers und Betreiber von Fitness- und Sport-Einrichtungen in der Region mit diesem Thema um ? Wir haben nachgefragt.
Von Marius Leweke
Direkt vor der Ohlendorffschen Villa im Volksdorfer Ortskern steht neuerdings ein Testzelt. Im Angebot sind Schnelltests, deren Ergebnis Menschen ohne Boosterimpfung oder Genesenennachweis vorweisen müssen, wenn sie Gaststätten, Hotels, Sportstätten in geschlossenen Räumen oder kulturelle Einrichtungen besuchen wollen. „Das macht auch spontanes Einkehren unkompliziert möglich“, sagt Bettina Haller. Sie betreibt das Wiener Kaffeehaus, in dessen Vorgarten die Alte Apotheke das Testzelt aufgeschlagen hat. „Wir haben täglich geöffnet und drucken Menschen, die unangemeldet kommen, die notwendigen Dokumente aus“, sagt Testleiter Maximilian Präfke. Einen Termin vorab zu buchen erleichtert natürlich die Arbeit. Am besten unter www.alteapothekevolksdorf.de/corona-test.
„Wir kontrollieren ohnehin alle Gäste“
Mit der Eröffnung oder Wieder-Eröffnung zahlreicher Testzentren (siehe Kasten) stößt die neue 2G-plus-Regelung bei Gastronomen und weiteren Betroffene eher auf Akzeptanz als auf Widerstand. „Wir kontrollieren ohnehin alle Gäste“, sagt beispielsweise Gabriele Bals, stellvertretende Direktorin des Steigenberger Hotel Treudelberg in Lemsahl-Mellingstedt. Sie kann den neuen Regeln sogar noch etwas abgewinnen: „Wenn 2G-plus tatsächlich bundesweit einheitlich gilt, haben wir bei unseren Besuchern von außerhalb weniger Erklärungsbedarf.“ Mittlerweile seien die Gäste ohnehin gut informiert und „prinzipiell sehen die meisten die Maßnahmen positiv und fühlen sich sicherer“. Allerdings sei ihr Haus derzeit weniger betroffen, weil nach den Feiertagen die Nachfrage sowohl im Restaurant als auch bei den Übernachtungen niedriger als im Restjahr ist.
„Eigene zertifizierte Tester“
Etwas anders stellt sich die Lage beim Volksdorfer Fitnesszentrum Royal Sports Spirit dar. „Traditionell ist bei uns von Januar bis März Hauptsaison“, sagt Geschäftsführer Armin Schwencke. „Gute Vorsätze, der Wille, die Feiertagspfunde abzutrainieren und mit Sport das Immunsystem zu stärken sind in den ersten Monaten des Jahres Hauptgründe für den Besuch im Fitness-Studio.“ Da seien die Regeln zwar „ein Handicap“. Aber das Publikum in „Deutschlands Club des Jahres 2020“ (Fachzeitschrift Body Life) sei einerseits „auf die Kontrollen trainiert“. Andererseits stehen im Royal Sports Spirit zertifizierte Tester bereit, die bei Bedarf den Schnelltest vor Ort abnehmen.
Die beiden Club-Inhaber bleiben darum optimistisch. „Ich denke, die Zeit der Rückgänge bei den Mitgliedern haben wir hinter uns gelassen“, sagt Victor Schwencke, dessen Unternehmen in den vergangenen Monaten 800 statt zuvor 1000 Besuche pro Woche zählt. Nun habe man sogar neues Personal, etwa einen weiteren Physiotherapeuten, eingestellt. „Die Nachfrage nach gezieltem Training für Knie und Rücken ist groß.“ Man gehe sogar in die Offensive und werbe aktiv um neue Mitglieder. Armin Schwencke: „Ich bin zuversichtlich, dass wir das alles durchstehen.“
„Ein bisschen mehr Papieraufwand“
Bei Bäderland Hamburg, dem Betreiber des Volksdorfer Parkbads, hat man auch die Vorteile von 2G-plus im Blick. „Es ist ein bisschen mehr Papieraufwand“, so Bäderland-Sprecher Michael Dietel. „Dafür haben wir noch mehr Sicherheit für unsere Gäste.“ Durch das Besucherlimit seit Schwimmen und Saunieren aber ohnehin sehr sicher. Dass nur 100 Gäste pro Zeitfenster und insgesamt 300 pro Tag eingelassen werden, sei sicher angenehm. Vor der Pandemie kamen bis zu 1500 Besucher täglich, gerade im Winter.
Weder verschlechtert noch verbessert hat sich durch die Neuregelung die Lage im Volksdorfer Museumsdorf. Es bleibt bis auf weiteres geschlossen. Der Grund: Auch die Außenanlagen zählen als „kulturelle Einrichtung“, für die eine 2G-Regelung mit Zugangskontrolle gilt. Dies aber sei schon rein logistisch für den von zahlreichen Ehrenamtlern getragenen Verein nicht möglich, so Sprecher Holger Braun. Immerhin: Der Besuchertag am 20. Februar findet auf alle Fälle statt, wenn auch mit einem anderen Thema. Statt Schlachtfest ist nun „Rund um das Holz“ das Motto.
Testzentren im Alstertal und den Walddörfern
Das Angebot an Testmöglichkeiten im Nordosten Hamburgs steigt. Derzeit haben mehr als 20 Teststellen zwischen Duvenstedt, Wellingsbüttel und Volksdorf geöffnet. Viele davon bieten auch PCR-Tests an. Einen Überblick gibt es zum Beispiel unter www.hamburg.de/corona-schnelltest/ und www.schnelltest-hamburg.de. Auch in den Nachbarkreisen ist die Test-Infrastruktur mit allein zehn Zentren in Ahrensburg gut ausgebaut. Die Standorte sind unter www.kreis-stormarn.de/kreis/fachbereiche/soziales-und-gesundheit/gesundheit/coronavirus-testzentren.html aufgelistet.
Das Testzentrum vor der Ohlendorff’schen Villa befindet sich in Volksdorf, Im Alten Dorfe 28. Terminbuchung unter www.alteapothekevolksdorf.de/corona-test.
Last modified: 13. Januar 2022