Hamburgs Bäche und Flüsse sind randvoll – die jetzt startende Vegetation freut sich
ALSTERTAL/WALDDÖRFER Was war das für ein Schietwetter am Wochenende. Dauerregen und Sturm, wer nicht unbedingt raus musste, blieb schön zu Hause. Hamburgs Bäche und Flüsse führen soviel Wasser wie selten und stehen an einigen Stellen vor dem Überlaufen. Was aber nicht zum Spazierengehen einlud, könnte ja für die Natur von großem Nutzen gewesen sein. Kann so viel Regen eine Dürreperiode aus dem Sommer ausgleichen?
Hundebesitzer sind ja bei jedem Wetter unterwegs. „Alles eine Frage der Klamotten“, rufen sich die Unverdrossenen gegenseitig gegen den Sturm zu.
Auf dem Weg entlang der Moorbek sackt man tief in den Matsch ein, der kleine Bach führt soviel Wasser, wie seit Jahren nicht, hat auf Höhe vom Gut Wulfsdorf die Planken der Holzbrücke fast erreicht und den neu angelegten Wanderweg überspült. Ich denke an die Dürreperioden in den letzten Jahren und möchte wissen, ob das Schietwetter nicht auch was Gutes hat.
Jens Fildebrandt vom Deutschen Wetterdienst in Braunschweig ist Agrarmeteorologie Berater und klärt mich auf: „Da ist schon ordentlich was in Hamburg runtergekommen, in der Wochensumme bis zu 80 Liter auf den Quadratmeter. Vieles von der Wassermenge fließt allerdings wieder über die Bäche und Flüsse ins Meer. Wichtig ist das, was im Boden versickert, das hilft den Pflanzen und Bäumen.“ Und das ist immerhin noch soviel Wasser, dass derzeit eine sehr gute Durchfeuchtung bis in 120 Zentimeter stattfindet, bis in zwei Meter Tiefe ist sie immerhin noch ausreichend.
„Für das Grundwasser kann ich keine Aussage treffen“, so der Meteorologe, „Für den jetzt anlaufenden Start in die Vegetation sind das aber gute Bedingungen. Hamburg war von den Dürrestrecken der vergangenen Jahre nicht so stark betroffen, wie andere Bundesländer, es ist ausreichend Wasser vorhanden. Allerdings braucht es alle paar Wochen mal kräftigen Niederschlag, damit das auch so bleibt.“(md)
Last modified: 9. Februar 2022