Hochwasserschutz wird seit 60 Jahren konsequent ausgebaut
HAMBURG Am 16. Februar jährt sich die große Sturmflut von 1962 zum 60. Mal. Seit die damals historisch höchste Flut 1962 viele Menschen das Leben kostete, gilt der Hochwasserschutz in Hamburg als hoheitliche Aufgabe. Deiche und Hochwasserschutzanlagen auf Hamburger Gebiet sind deshalb in den letzten 60 Jahren konsequent ausgebaut worden.
Diese vorausschauende Hochwasserschutzpolitik setzt der Senat auch in der Zukunft fort. Mit dem aktuellen Bauprogramm bereitet sich Hamburg bereits auf den langfristig zu erwartenden Anstieg des Meeresspiegels infolge des Klimawandels vor. Damit ist die Stadt so sicher gegen Hochwasser und Sturmfluten geschützt wie noch nie.
Hochwasserkatastrophe fordert 315 Todesopfer
In der Nacht vom 16. auf den 17. Februar brachen die Deiche und überfluteten einen großen Teil des Hamburger Staatsgebietes. Viele Menschen wurden von dem Hochwasser überrascht. Die Katastrophe kostete 315 von ihnen das Leben. Damit sich ein solches Ereignis nicht mehr wiederholt, baut Hamburg seit 1962 konsequent den Schutz vor erneuter Überflutung aus. Die Katastrophenschutzbehörden und Hilfsorganisationen üben regelmäßig den Ernstfall. Wenn er eintritt – wie es vom Herbst bis ins Frühjahr bei Sturmfluten regelmäßig der Fall ist – werden die notwendigen Maßnahmen schnell und zuverlässig ergriffen. „Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte ist hervorragend – darauf können sich die Menschen in Hamburg verlassen und dafür danke ich allen Beteiligten im Namen des Senats sehr herzlich“, so Bürgermeister Peter Tschentscher.
Jährliche Investitionen von 20 bis 30 Millionen
„Damals waren die Deiche der Flut nicht gewachsen“, erklärt Michael Pollmann, Staatsrat für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft. Heute sind sie im Durchschnitt um 2,5 Meter höher und können damit auch schwersten Sturmfluten trotzen, wie es sie bisher noch nicht gegeben hat. Hamburg investiert dafür jährlich 20 bis 30 Millionen Euro. Insgesamt ist die Stadt von einer modernen Deichlinie mit einer Gesamtlänge von 103 Kilometern umgeben. Mit dem aktuellen Bauprogramm werden die Deiche bis 2050 weiter angepasst als Reaktion auf den erwarteten Meeresspiegelanstieg. Sie erhöhen sich damit um im Schnitt 0,8 Meter auf 8,1 bis 10,0 Meter NHN an. Die weitere Verstärkung bis 2100 hat Hamburg gemeinsam mit den Küstenländern fest im Blick. (str)
Last modified: 16. Februar 2022