Schüler setzen sich unter 1800 Schulen durch
POPPENBÜTTEL Hauptpreis für die 7a: Im Schülerwettbewerb der Bundeszentrale für Politische Bildung gewinnt eine Poppenbütteler Schulklasse mit ihrem Video zum Thema Onlinespiele eine Klassenreise nach Berlin.
Von Marius Leweke
Die Siebtklässler ahnten noch nichts von ihrem Glück, als sie an diesem Dienstag in die Aula der Stadtteilschule Poppenbüttel gerufen wurden. Dort erwartete sie Hans-Georg Lambertz, der Leiter des Schülerwettbewerbs zur politischen Bildung, der eigens zur Siegerehrung angereist ist. Er hat gute Nachrichten und einen Hauptpreis mitgebracht. Das Video „Onlinespiele zocken: cooler Spaß oder große Suchtgefahr?“ beschert der 7a eine fünftägige Klassenreise nach Berlin.
Sieger-Video zu Online-Spielen
In ihrem sehenswerten sechsminütigen Video haben sich die Schülerinnen und Schüler mit dem zeitintensiven Spielen von Online-Spielen auf dem Smartphone beschäftigt. Schon der Einstieg mit Aufnahmen vom Schulhof, die nur auf ihre Smartphones schauende Schüler zeigen, macht dabei neugierig. Im weiteren Verlauf wird deutlich: Die Schüler haben sich mit dem Thema sehr intensiv auseinandergesetzt.
46 Prozent zocken mehr als drei Stunden pro Tag
Sie haben Studien des Universitätsklinikums Eppedorf (UKE) und Forsa-Umfragen studiert und die Ergebnisse mit einer selbst durchgeführten Umfrage unter 214 Mitschülern abgeglichen. Die hatte ergeben, dass 78 Prozent der befragten Mitschüler zu viel „zocken“, 46 Prozent mehr als drei Stunden pro Tag. Rund 20 Prozent der Zehn- bis 14-Jährigen sogar während sie Fernsehschauen oder abends im Bett.
Die klare Empfehlung der Siebtklässler an die anderen Jugendlichen: Legt zusammen mit euren Eltern Zeiten fest, in denen gespielt werden darf, spielt mit ihnen und zusammen und verliert die Realität nicht aus dem Blick. Denn die ist allemal besser als jedes Computerspiel.
„Die zahlreichen medialen Vermittlungsmöglichkeiten in Kombination mit der eigenen Lebenserfahrung haben die Jury überzeugt“, sagt Wettbewerbsleiter Lambertz. Lob gab es vor allem auch für den Wechsel verschiedener Sprecher aus den Reihen der Schüler. „Das unterstreicht die Gemeinschaftsarbeit deutlich.“
Die Konkurrenz, gegen die sich die 7a durchgesetzt hat, war groß: In diesem Jahr reichten 1800 Klassen der Jahrgangsstufen 4 bis 12 ihre Arbeiten zu 13 Themen ein. Aus Anlass des 50. Jubiläums des renommierten Wettbewerbs, der unter Schirmherrschaft des Bundespräsidenten stattfindet, waren diesmal deutschsprachige Schulen aus aller Welt beteiligt. Nur zwölf von ihnen gewannen die begehrte Klassenreise nach Berlin, auf die sich jetzt die Klasse und ihr betreuender Lehrer Roland Stottmeyer schon sehr freuen.
Der Schülerwettbewerb zur politischen Bildung wurde 1971 ins Leben gerufen. Bislang haben sich rund drei Millionen Kinder und Jugendliche beteiligt. Ziel der Veranstaltung ist es, mit aktuellen Themen die Vermittlung politischer Bildung in der Schule zu unterstützen.
Last modified: 23. Februar 2022