30 Aussteller im Museumsdorf lockten die Gäste
VOLKSDORF Endlich wieder etwas los im Museumsdorf! Am vergangenen Sonntag ist der Bauernmarkt ein Treffpunkt für Jung und Alt. Zwischen und in den historischen Häusern sind Stände aufgebaut und es gibt allerlei Handgemachtes zu bestaunen und zu verkosten.
Von Marius Leweke
Die Schlange vor dem Eingang ist ungewöhnlich lang. Keine Überraschung; denn vor dem Eintritt überprüfen fleißige Ehrenamtler den Impfstatus. Ganz ohne Auflagen ist der Besuch noch nicht freigegeben, im Inneren der Häuser herrscht nach wie vor Maskenpflicht. Spürbar ist die Begeisterung, mit der die Sonntagsgäste „ihr“ Museumsdorf wieder in Besitz nehmen, von Stand zu Stand schlendern, in der Hand den Beutel mit den Einkäufen. Der Bauernmarkt ist keine Schauveranstaltung, hier werden echte Waren feilgeboten.
Händler aus dem ganzen Norden zu Gast
Die Händler kommen nicht nur aus der direkten Umgebung – und sie bieten auch Ungewöhnliches an. Beim Bärlauchbauern gibt es getrockneten Bärlauch aus dem Teutoburger Wald und aus Suses Waschküche aus Brande-Hörnerkirchen kommen Seife aus Ziegenmilch und Waschmittel ohne Mikroplastik. Volksdorf ist mit einem großen Stand mit Frühlingsblumen und Setzlingen der Gärtnerei Piepereit vertreten und vor der historischen Schmiede haben die Braaker Imker Gitta und Norbert von Pigage ihr Sortiment an lokalem Honig aufgebaut.
Der Renner: Kuchen und Brot aus dem Backhaus
„Das ist unsere erste große Veranstaltung in diesem Jahr“, sagt Museumsleiter Egbert Läufer. Den im Februar geplanten Gewerketag habe man wegen des Sturms absagen müssen. „Da bin ich froh, dass es heute so gut läuft.“ Auf dem ganzen Gelände tummeln sich an diesem Sonntag die Besucher, viele Familien sind gekommen. Es gibt nach der Pandemie-bedingten Auszeit vieles neu und wieder zu entdecken. Die Ochsen Cäsar und Claudius genießen ihre Streicheleinheiten, Drechsler zeigen, wie aus einem Holzstück ein Kreisel wird, und beim Seiler kann der Nachwuchs selbst Hand anlegen. Zur Tradition gehört, dass am Markttag auch der Backofen im Dauerbetrieb läuft. Zwei Sorten Brot und Blechkuchen werden quasi aus dem Backhaus ofenwarm verkauft. Wenn die Bäcker mit Kraft und Tempo den Teig in die Bastkörbe verteilen und in den Ofen schieben, sammeln sich die Neugierigen. Und viele nehmen mit Brot und Kuchen ein Stück Museumsdorf mit nach Hause. Bis zum nächsten Mal: Am 24. April tuckern historische Trecker durch das Dorf.
Last modified: 23. März 2022