Finanzsenator führt das Tagesgeschäft im Homeoffice
VOLKSDORF / HAMBURG Hamburgs Finanzsenator Andreas Dressel (SPD) legt aktuell in Volksdorf „die Beine hoch“. Grund ist eine gebrochene Kniescheibe, die im Unfallkrankenhaus Boberg von Spezialisten professionell behandelt wurde. Zeit zum Ausruhen bleibt dennoch nicht:
Aktuell liegt Hamburgs Haushalt 2023/24 auf seinem Tisch – und das vor dem Hintergrund der Pandemie und des Kriegs in der Ukraine. Am Freitag tritt er als Zeuge im Untersuchungsausschuss zur Cum-Ex-Affäre auf.
Beim Interview mit dem Heimat-Echo hält Finanzsenator Andreas Dressel munter zwei Krücken in die Kamera. Auf die ist der Volksdorfer aktuell angewiesen, denn: „Ich habe die Sprunginsel vor dem Bahnhof in Volksdorf etwas zu wörtlich genommen“, sagt er und fügt hinzu: „Ich hatte nicht den Dienstwagen genommen, sondern mich von meiner Frau am Bahnhof abholen lassen. Schwer beladen bin ich dann über die Straße zum Auto gelaufen und bin auf der Insel gestürzt.“ Kurz darauf war klar: Bei den Schmerzen handelt es sich nicht um eine Prellung, sondern um eine gebrochene Kniescheibe. Hilfe gab es im Amalie-Sieveking-Krankenhaus und im Bundeswehrkrankenhaus, operiert wurde im Unfallkrankenhaus Boberg.
„Reha-Maßnahmen haben begonnen“
Aktuell haben die Reha-Maßnahmen begonnen, um den Bewegungsapparat zu trainieren. Der Unfall hatte auch dazu geführt, dass der Finanzsenator Anfang April nicht im Parlamentarischen Untersuchungsausschuss zur Cum-Ex-Affäre als Zeuge auftreten konnte.
„Einige haben gesagt: ,Er ist ja auf das Knie und nicht auf den Mund gefallen und kann kommen“, sagt Andreas Dressel, „doch das war tatsächlich nicht möglich, weil ich kurz vor der OP stand.“ Der Nachholtermin ist an diesem Freitag, 29. April. „Und ich werde da sein“, so Dressel, voraussichtlich mit Gehhilfen.
Generell ist für eine lange Erholungsphase keine Zeit. Aktuell gilt es, den Haushalt 2023/24 aufzustellen. Und das vor dem Hintergrund von zwei Jahren Pandemie und dem Ukraine-Krieg. Der Entwurf muss Anfang Juni vorliegen. Im Kern geht es auch darum, welche Kosten bei der Unterbringung, Versorgung und Eingliederung der Geflüchteten aus der Ukraine der BUND übernimmt, welche die Länder. „Ich bin beeindruckt von der Solidarität der Hamburger, der Menschen in den Walddörfern und im Alstertal. Fest steht aber auch, dass wir einen langen Atem brauchen. Das Thema wird uns noch lange begleiten“, so Andreas Dressel.
„Es gibt aktuell kein Vollkasko“
In Gesprächen mit Hamburgern spürt er, dass die Frage, was hierzulande alles teurer wird, die Menschen bewegt. „Wir müssen aber ehrlich sein: Es gibt keine Vollkasko-Versicherung, die alles absichert. Wir werden ein paar Härten abfedern können, aber nicht alle“, so der Finanzsenator. Darüber hinaus müsse jeder selbst schauen, was er aktuell beitragen könne. (sho)
Last modified: 27. April 2022