Dörte Kröger zeigt Foto-Geschichten aus Pflegeberufen
POPPENBÜTTEL Mit einer besonderen Foto-Ausstellung lenkt Dörte Kröger, gelernte Krankenschwester, Mediengestalterin und Fotografin, den Blick auf Pflegekräfte. Sie erzählt sieben Foto-Geschichten aus Pflegeberufen. Die Poster werden in verschiedenen Einrichtungen zu sehen sein. Den Auftakt macht die Vernissage im Hospital zum Heiligen Geist.
Von Stephanie Rutke
Auslöser für das Ausstellungsprojekt waren für Dörte Kröger die jahrelange Diskussion um das Gesundheitswesen und der Personalnotstand in Pflegeberufen. „Und auch meine persönliche Situation spielte da rein“, erklärt die 62-jährige, die im Israelitischen Krankenhaus als Krankenschwester arbeitet. Ihr Vater lebt in einem Seniorenheim, ihre Mutter lebte bis zu ihrem Tod in einem Pflegeheim. „Jeder Mensch kommt mindestens ein Mal in seinem Leben in Kontakt mit einer Pflegekraft und wünscht sich die bestmögliche Behandlung“, sagt Dörte Kröger. Vor zwei Jahren startete sie ihr Projekt „Pflegende“. „Ich habe verschiedene Institutionen kontaktiert und angefragt, wer mitmacht“, sagt sie. Ihre Idee war es, das Thema Pflege von der Geburt bis zum Tod in den Bildern darzustellen. Zu sehen sind Pflegekräfte von der Hebamme mit Baby über Jugendliche Pflegebedürftige bis zu Mitarbeitern, die Menschen im Hospiz betreuen.
Der Fokus liegt auf den Augen
Die Fotos sind, weil zu Beginn des Projektes Corona ausbrach, unter erschwerten Bedingungen entstanden. „Mein Fokus liegt auf den Augen der Fotografierten“, erklärt Dörte Kröger. Sie zeigt Bilder, die den Blickkontakt zwischen Pflegekraft und Pflegepatient sehr intensiv darstellen. „Um diese Aufnahmen zu machen, war sehr viel Nähe nötig“, erklärt sie.
Jedes der sieben Plakate ist nach dem gleichen Konzept gestaltet: oben sind zwei Kopfporträts abgebildet, darunter die Porträtierten in Interaktion und darunter erneut die beiden Personen, jeweils in einer typischen Situation. Ergänzt wird jede der Pflegegeschichten mit einem Interview.
Das Interesse der Pflegekräfte, bei diesem Projekt mitzumachen, war groß. „Sie haben ihre eigenen Ideen in die Fotos eingebracht“, freut sich die Fotografin. „Ich war oft berührt und beeindruckt.“
In Eigeninitiative mit Sponsor
Das Fotoprojekt hat Dörte Kröger in Eigeninitiative finanziert, unterstützt von einem Sponsor. „Es ist mir ein wichtiges Anliegen, dieses gesellschaftliche Problem in den Fokus zu rücken“, sagt sie. Ein Flyer ist als Begleitmagazin erhältlich. Zunächst wird die Ausstellung am Dienstag, 12. Juli, in der Zeit von 15 bis 18 Uhr im Hospital zum Heiligen Geist, Hinsbleek 11 zu sehen sein. Dort ist das Tragen einer FFP2-Maske Pflicht. Anschließend ist geplant, die Poster als Wanderausstellung anderen Institutionen anzubieten und sie dort zu zeigen.
Last modified: 29. Juni 2022