Handball-Herren der SG Hamburg Nord steigen auf – Interview mit Cheftrainer Matthias Steinkamp
ALSTERTAL/KIEL Damit hat keiner gerechnet: Nach einer langen und coronabedingt besonderen Saison in der Oberliga Hamburg/Schleswig-Holstein, haben die Handball-Herren der SG Hamburg-Nord (SG) mit einem 26:26 gegen den TSV Kronshagen den Aufstieg in die 3. Liga geschafft. In Kiel feierte der Oberliga-Vizemeister fröhlich und ausgelassen den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte (Foto). Die SG ist eine Spielgemeinschaft aus den Handball-Abteilungen der drei Stammvereine SC Poppenbüttel, TSV Sasel und TSV Duwo 08, die am 1. Mai 2005 gegründet wurde. Mit 800 Mitgliedern zählt sie zu den größten Handballsparten in Norddeutschland. Das Heimat-Echo traf SG-Cheftrainer Matthias Steinkamp abseits der Handballhalle zum Interview.
„Wir wollen das Gesicht der Mannschaft nicht verlieren“
Gut gelaunt und mit seiner Tochter auf dem Arm nimmt er in einem Strandkorb auf der Terrasse in der Alten Rader Schule Platz. Im August 2021 wurde Matthias Steinkamp als Chefrainer der SG Hamburg-Nord am Tegelsbarg vorgestellt. Wenige Monate später feiert der 43-Jährige mit den Oberliga-Herren den größten Erfolg in der Vereinsgeschichte: Sein Handballteam ist als Vizemeister in die 3. Liga aufgestiegen. Die Sportredaktion traf den Grundschullehrer, der zuvor vier Jahre die Damen von Buchholz-Rosengarten als Co-Trainer in der Bundesliga trainiert hat, zum Podcast-Interview.
Von Sebastian Conrad
Heimat-Echo: Herzlichen Glückwunsch zum Aufstieg! Wie hast Du die letzten Wochen und Monate bis zum Aufstieg in die 3. Liga bei der SG erlebt?
Matthias Steinkamp: Danke! Das Thema Aufstieg beschäftigt uns schon seit Dezember. Damals haben wir uns für die Aufstiegsrunde qualifiziert und uns neue Saisonziele gesteckt. Mir war es wichtig unter die ersten acht von vier Teams zu kommen. Die Mannschaft hat natürlich von mehr geträumt. In den letzten Wochen wurde dann im Hintergrund daran gearbeitet, dass wir – im Erfolgsfall – auch auf die 3. Liga vorbereitet sind.
Am Ende hat es nicht für die Meisterschaft, aber durch ein Unentschieden beim TSV Kronshagen, für den Aufstieg gereicht. Wie habt ihr zusammengefunden, sodass am Ende dieser überraschende Erfolg zustande kam?
Am 10. August habe ich das erste Training geleitet. Es war ein Glücksfall, dass mein Co-Trainer Stephan Stop und ich von diesem Zeitpunkt zusammen gearbeitet haben. Stephan kennt den Verein seit vielen Jahren und gemeinsam mit dem Team, dem Präsidenten, den Physios, den vielen Helfern und Ehrenamtlichen haben wir an einem Strang gezogen und zusammengefunden. Dabei spielte natürlich auch die Eigenverantwortung der Spieler eine Rolle, die im Sommer 2021 konsequent an ihrer Fitness gearbeitet haben.
Wird es zur neuen Saison Verstärkungen im Team geben?
Die Oberliga ist eine Breitensportliga. 3. Liga ist ein ganz ander Schnack Alle meine Spieler sind berufstätig oder studieren. Wir wollen uns gezielt auf 2-3 Positionen verstärken und führen dazu fast täglich Gespräche. Dabei wollen wir aber das Gesicht der Mannschaft nicht verlieren!
Euer Slogan lautet „Wo Handball lebt”. Wie erlebst Du den Verein in dieser Hinsicht?
Die SG ist mit 44 Mannschaften der größte Handballverein in Hamburg. Ich sehe wöchentlich, was bei uns im Nachwuchs passiert. Das ist großartig. Daher nehme ich jetzt auch drei A-Jugendliche mit in die Saisonvorbereitung für die 3. Liga.
Wann und wo startet die Saison?
Wir werden weiterhin in der Halle am Tegelsbarg 2 unsere Heimspiele bestreiten und den Spielort mit mehr als 400 Zuschauern zur Tegelsburg machen. Natürlich haben wir auch über Alternativen nachgedacht, die aber jetzt vom Tisch sind. Für das Management haben die Vorbereitungen auf die Saison bereits begonnen. Das Team startet am 2. Juli mit einem Mannschaftsabend in die Vorbereitung. Anschließend wird bis zum Saisonstart im September an vier Tagen in der Woche trainiert.
Das ist ein anstrengendes Pensum. Kann man als Handballspieler in der 3. LIga Geld verdienen?
(lacht): Nicht bei der SG. Kein Spieler bekommt bei uns Geld dafür, dass der Handball spielt. Von unserem Ausstatter Hummel gibt es Trikots und ggf. mal eine Aufwandsentschädigung. So ist es und so soll es auch bleiben.
Das gesamte Interview mit Matthias Steinkamp im Echo-Talk.
Last modified: 18. Mai 2022