Vorhandene Unterbringungsplätze in Hamburg werden nicht ausreichen
DUVENSTEDT Die geplante Flüchtlingsunterkunft am Puckaffer Weg beschäftigt die Bürger. Rund 25 Zuhörer, größtenteils aus Duvenstedt, waren bei der Sitzung des Regionalausschusses Walddörfer am 25. August im Sportforum Walddörfer anwesend. Die Referenten Michael Klahn vom Amt für Soziales Hamburg und Thomas Melchert von der Stabsstelle Flüchtlinge und übergreifende Aufgaben (SFA) informierten.
Von Matthias Mahnke
Anwohner der Stichstrasse Poppenbütteler Chaussee befürchten, dass beim Bau der Unterkunft durch die Versiegelung der Wiese ihre Trinkwasserbrunnen kein Wasser mehr haben könnten. Dem Ausschuss lag dazu eine Eingabe vor. Eine Aussage zu diesem Thema wurde nicht gemacht, da das Thema Wasserversorgung an der Poppenbütteler Chaussee an den Hauptausschuss weitergeleitet wurde.
In einem sehr umfangreichen Vortrag stellten die Referenten die Gesamtlage der Flüchtlingskrise dar. Täglich kommen allein rund 60 Flüchtlinge aus der Ukraine, die einer Unterkunft bedürfen. Verlässliche Prognosen lassen sich nur schwer erstellen, sicher ist jedoch, dass in den kommenden drei Jahren die derzeitig vorhandenen Plätze nicht ausreichend sein werden.
Die Stadt hatte bereits im Rahmen einer „Reserveplanung“ mögliche Standorte von Flüchtlingsunterkünften im Gesamtgebiet Hamburg erstellen lassen, die jetzt zum Teil aktiviert werden.
Reduzierung von 400 auf 320 Plätze
Unter anderen wurde dabei im Jahr 2019 auch für den Standort Duvenstedter Festplatz am Puckaffer Weg eine Vorprüfung vorgenommen und die baulichen und baurechtlichen Möglichkeiten geprüft. Nun soll die Planung einer Erstaufnahme mit Containerlösung in eine Planung als Folgeunterkunft geändert werden. Die Laufzeit würde sich damit zwar von drei auf maximal zehn Jahre verlängern, jedoch würde eine Modulhaus-Bebauung und eine damit verbundene Reduzierung von 400 auf ca. 320 Plätze eine deutlich angenehmere Situation für die Anwohner darstellen. Untergebracht werden sollen überwiegend Familien, eine Unterbringung von Obdachlosen ist nicht angedacht.
Desweiteren ist eine Verlagerung etwas südlicher auf dem Gelände möglich. Vorgeschlagene Alternativstandorte wie zum Beispiel am Puckaffer Weg, Bredenbek kommen nicht infrage, da sie außerhalb der Bebauungsgrenzen liegen. Somit wird nun eine Überplanung des Standortes Puckaffer Weg vorgenommen, der nach Aussage der Sozialbehörde zu 99 Prozent sicher ist.
Das Gros der Politiker unterstützt den Bau von Flüchtlingsunterkünften, auch der geplanten in Duvenstedt. Einwände gibt es allerdings seitens der Anwohner. Frank Vollert äußerte Bedenken bezüglich der Anbindung an den ÖPNV und die Zahl der benötigten Kita- und Schulplätze, sowie der Verkehrssituation am Kreisel und dem Schwimmbad. Weiterhin bemängelte er die bis jetzt unzureichende Einbindung und Information der Bevölkerung. Nach Angaben der Sozialbehörde ist man sich dieser Probleme bewusst und wird neben einem sozial- und nachbarschaftlich verträglichen Unterkunftsmanagement die Standortgröße, -struktur und -gestaltung bei der Planung berücksichtigen.
Nach der Überplanung sollen die Duvenstedter näher informiert und mit einbezogen werden, um eine gute gemeinsame Planung zu erstellen. Eine Realisierung würde noch rund sechs Monate in Anspruch nehmen, die Kosten sind derzeit nicht absehbar.
Last modified: 31. August 2022