Willkommen in den Walddörfern und im Alstertal

Fördergelder für den Erhalt des Forsthofes

10. September 2022

WOHLDORF-OHLSTEDT Am Ende einer zweihundert Meter langen Allee und beim Vorbeifahren kaum wahrnehmbar, befindet sich der Forsthof An der Drosselbek 1 in Wohldorf-Ohlstedt. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) setzte sich für den Erhalt dieses Ensembles ein und machte zusammen mit der Stiftung Historische Gärten und mit Geldern von Lotto Hamburg eine Instandsetzung des historischen Treibhauses neben dem Hauptgebäude möglich.

Von Matthias Damm

Der Forsthof liegt an einer der schönsten Ecken in den Walddörfern und grenzt unmittelbar an den Alsterlauf. Ursprünglich Sitz des Waldvogts ist seine Geschichte auch mit sehr prominenten Hamburger Namen verbunden. In den 1890er Jahren von dem in Ohlstedt tätigen Grundstücksmakler J. A. W. Meinhardt als Wohnhaus erstellt, fand dort nach Umbauten zunächst das Hotel Alter Forsthof seinen Platz. Fritz Höger, der berühmte Architekt des Chile Hauses, veränderte 1924 das Haupthaus und erweiterte die Anlage um eine Gärtnerwohnung neben dem Stallgebäude. Wenig später kamen zwei Treibhäuser hinzu. Künftig war das Anwesen Wohnsitz der Hamburger Unternehmerfamilien Sloman und Edye.

Dr. Jutta Opitz (DSD) und Constanze Edye mit der Bronzetafel der Förderer. Foto: M. Damm

Geschichtlich wertvoll

Für die DSD präsentiert das gewachsene Ensemble aus Allee, Grundstück und Gebäuden in seiner Gesamtheit einen gut erhaltenen, gestalterisch ansprechenden Komplex, der einen orts- und baugeschichtlich bedeutenden Beitrag zur Entwicklung des Stadtteils darstellt. 2020 wurde das vor fast 100 Jahren errichtete Treibhaus mit seinem Warm- und Kaltbereich aus Mitteln des Denkmalschutzes und von Lotto Hamburg restauriert und durch Fachfirmen nach den ursprünglichen Plänen wiederhergestellt.

Viel Eigenarbeit

Heute bewohnen die Töchter der Eigentümerin Constanze Edye das Haupthaus. Als Landschaftsarchitektinnen sind beide Generationen geradezu prädestiniert für den Erhalt des Forsthofs. So steckt auch sehr viel Eigenleistung von Familie und Freunden in der Komplettrenovierung des Gewächshauses. Schon vor Jahren wurden alle technischen Einbauten der Fenster aufgearbeitet und für den Wiedereinbau vorbereitet. 2020 wurde dann die gartenseitige Grundmauer abgebaut, alle historischen Steine gereinigt und für den Wiederaufbau gelagert. Auch die Mittelwand wurde ausgeglast, die Stahlkonstruktion entrostet und lackiert. Das fertig restaurierte Gewächshaus ist nun ein historisches Kleinod, an dem künftig eine Bronzetafel auf die Förderung durch die Stiftung Historische Gärten, die Deutsche Stiftung Denkmalschutz und die Unterstützung durch Lotto Hamburg hinweist.

Vorher/nachher: das völlig verfallene Gewächshaus wurde komplett renoviert. Foto: Matthias Damm

Last modified: 9. September 2022

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