Gute Nachricht für den ganzen Stadtteil: Bund bewilligt Mittel für den Neubau
Von Anja Krenz
POPPENBÜTTEL Das sind gute Nachrichten: Der BUND fördert eine neue inklusive Multifunktionshalle am Heinrich-Heine-Gymnasium mit 1,45 Millionen Euro. Damit erhält die Schule demnächst nicht nur zusätzliche Unterrichtsräume und eine Ganztagsfläche, sondern auch die dringend benötigte große Sporthalle, die vom gesamten Stadtteil auch als Mehrzweckhalle genutzt werden kann. „Das sind großartige Neuigkeiten für den Stadtteil Poppenbüttel“, freut sich SPD-Bundestagsabgeordnete Dorothee Martin.
„Eigentlich wäre unsere neue Halle in diesem Sommer fertig geworden“, sagt Schulleiter Christian Borck im Gespräch mit dem Heimat-Echo. Baubeginn für den Neubau der großen Zweifeldhalle mit integrierter Mehrzweckhalle sollte vor 18 Monaten sein. Als jedoch absehbar war, dass das zur Verfügung stehende Geld für die Baukosten nicht reichen würde, wurde das gesamte Projekt gestoppt. Durch die nun bewilligten Mittel des Bundes steht dem Bau nichts mehr im Wege. Hintergrund: Das Poppenbütteler Gymnasium war das einzige im Umfeld, das über keine große Sporthalle verfügte. Es gibt zwar zwei Einfeldhallen, doch die decken nicht den Bedarf der wachsenden vierzügigen Schule, sind so alt wie die Lehranstalt selbst, also 45 Jahre und entsprechen daher nicht mehr dem neuesten Standard und den Anforderungen. Die Hamburger Schulbehörde machte deshalb die Mittel für die neue Halle und die benötigten zusätzlichen Unterrichtsräume frei. Parallel dazu wurde im Juli 2016 im Poppenbütteler Bürgervertrag festgelegt, dass die geplante Sporthalle zur Mehrzweckhalle aufgewertet werden soll, um einerseits die Integration der angekommenen Geflüchteten an der Ohlendiekshöhe erfolgreich gestalten zu können und andererseits im Quartier zusätzliche Flächen für sportliche und kulturelle Aktivitäten zu schaffen.
„Die Integration ist gelungen“
Laut Schulleiter Christian Borck ist die Integration in Poppenbüttel gelungen. „Wir hatten damals zwei sogenannte internationale Vorbereitungsklassen, bestehend aus geflüchteten Jugendlichen, die schon älter, aber nicht alle gleichaltrig und für bis zu zweieinhalb Jahren bei uns waren, um einen Bildungsabschluss zu erreichen. Von 17 Schülern der einen Klasse konnten acht an unser Gymnasium überwechseln.“ Ein Erfolg. Und, wie er sagt, im Stadtteil ist vor allem wegen des Engagements der Mitglieder des Vereins „Poppenbüttel hilft e.V.“ von Vorbehalten, Vorurteilen und Ängsten derzeit nichts mehr zu hören.
Sport- und Versammlungsstätte
Zwei Drittel der nun bewilligten Fördersumme in Höhe von 1,45 Millionen Euro werden in die ersehnte Mehrzweckhalle gesteckt, „ein Drittel wird genutzt für die Erprobung eines neuen Konzeptes von Sportanlagen, das moderne Trendsportarten ermöglichen soll“, erklärt Schulleiter Borck. So soll eine Kletterwand, die die Schule aus eigener Kraft (z. B. durch Sponsorläufe) und mit Unterstützung der Anges Gräfe Stiftung vor rund fünf Jahren angeschafft und in einer der Einfeldhallen installiert hat, nicht nur in die neue große Halle umziehen, sondern auch in Höhe und Breite erweitert werden – und damit zu einer neuen Attraktion in Poppenbüttel.
Während der Unterrichtszeit kann die Halle geteilt werden – durch eine herunterfahrbare, 40 Zentimeter dicke Wand, die allerdings akustisch durchlässig sein wird. Außerdem soll es eine Bühne geben, 80 Zentimeter über dem Hallenboden, die ebenfalls während des Unterrichts durch Schiebeelemente verschlossen werden kann, sodass nicht ständig Bälle im Bühnenraum landen. Dieser abgetrennte Bühnenbereich wird im Schulbetrieb als Ganztagsbereich genutzt werden. Hier und in weiteren Räumen werden am Nachmittag zum Beispiel die Neigungskurse laufen. Hinzu kommt die Installation von medialer Technik – Licht und Ton werden dann bei Veranstaltungen zum Einsatz gebracht. Da das Gymnasium eine Inklusionsschule ist, werden alle neuen Räume barrierefrei zu erreichen sein, es wird kein Fahrstuhl benötigt. Schulleiter Christian Borck ist sich sicher: „Unsere neue Halle, die auch als Versammlungsstätte genutzt werden kann, wird nur realisiert, weil sich der Bezirk und insbesondere Andreas Dressel sehr für den Antrag auf Bundesebene eingesetzt haben. Gerade Dr. Dressel bin ich für sein Engagement sehr dankbar.“
Der Baustart steht noch nicht fest
Wann der Bau starten wird, steht noch nicht fest. Auch nicht, wo genau die Halle platziert werden wird. Fest steht, dass sie auf jeden Fall neben der alten Einfeld-Sporthalle, die vom Poppenbütteler Berg aus zu sehen ist, errichtet werden soll – auf der Freifläche, die fast bis an die Grundstücksgrenzen der Häuser am Piepenbrinkweg reicht. Im alten Bauplan, der nun noch einmal überarbeitet werden muss, verfügte die neue Mehrzweckhalle über eine Grundfläche von 1.456 Quadratmetern. Borck vermutet, dass sie eventuell noch etwas größer wird. Die gute Nachricht für die Schüler und Lehrer des Heinrich-Heine-Gymnasiums sowie für alle sportlich und kulturell interessierten Poppenbütteler lautet: Der Stadtteil bekommt eine neue, vielseitig nutzbare Mehrzweckhalle!
Last modified: 5. Februar 2021