Vieles ist anders, aber einige Traditionen bleiben – Corona zum Trotz
WALDDÖRFER/ALSTERTAL Zugegeben: Das Weihnachtsfest fällt in diesem Jahr bei vielen vermutlich etwas anders aus, als gewohnt. Eines aber bleibt, wie eine kleine Umfrage des Heimat-Echo ergeben hat: Der Wunsch nach Familie , Zusammensein, Geborgenheit und Tradition.
Bei Familie Laban kommt in diesem ganz besonderen Jahr an Weihnachten Ente auf den Tisch – mit allem drum und dran. Und damit liegen die Ohlstedter absolut im Trend. Auf Platz zwei hinter Würstchen und Kartoffelsalat setzt sich die Ente als Weihnachtsessen deutschlandweit durch. Corona hin oder her. Auch der Weihnachtsbaum ist aus den Stuben nicht wegzudenken. Im vergangenen Jahr wurden stolze 29,8 Millionen verkauft. Festlich geschmückt sorgten sie für die passende Weihnachtsstimmung. Einzige Wehmutstropfen: Viele Gottesdienste können nur online stattfinden – festlich wird es trotzdem. Ganz sicher.
Zu Hause wird es gemütlich
Wir werden es uns als Familie zu Hause gemütlich machen: lesen, gemeinsam kochen und Spiele spielen – und draußen spazieren gehen. Einfach ganz ruhig.
Claudia Conze, Vorstandsreferentin des Walddörfer SV
Vorfreude schon seit Nikolaus
Wir haben schon zum Nikolaustag alles adventlich dekoriert und freuen uns immer sehr auf die Weihnachtszeit. Dieses Jahr überwiegt natürlich die Vorsicht und die AHA-Regeln werden zum weihnachtlichen Familienfest strikt eingehalten. Aber die Freude auf das Zusammensein bleibt. Besonders die Familienchristvesper am Heiligabend vor der Rockenhof Kirche in Volksdorf ist ein Highlight. Seit vielen Jahren sind meine erwachsenen Kinder im Wechsel für das Weihnachtsessen verantwortlich. Kristoffer wagt sich an ein klassisches Menü mit seinem Bruder Konstantin: Ente mit allem drum und dran. Für mich ist das Schönste, dass auch in diesen Zeiten die engste Familie mit allen Kindern und Enkeln zusammen feiern kann.
Claudia Laban und ihr Sohn Kristoffer, Ohlstedt
Katholische Messe fällt leider aus
Ich bin vor 47 Jahren aus Jugoslawien nach Hamburg gekommen. Obwohl ich die deutsche Staatsbürgerschaft besitze, feiere ich anders als die Deutschen: Für mich ist nicht Heiligabend der wichtigste Tag, sondern der erste Weihnachtstag. Da gehe ich normalerweise in die katholische Mitternachtsmesse. Danach wird so gegen ein Uhr morgens auf Jesus‘ Geburtstag angestoßen. In diesem Jahr ist alles anders: Heiligabend bin ich mit meiner Frau allein zu Hause. In die Kirche werden wir nicht gehen. Am ersten Weihnachtstag haben wir nur unsere beiden Söhne zu Gast. Am zweiten Weihnachtstag kommt meine Tochter mit Familie. Zusammen Zeit verbringen zu können, ist ein Geschenk!
Fabijan B. (69), Rentner aus Sasel
In Bewegung und Verbindung bleiben
Wir werden über die Feiertage etwas Luft holen und die Tage mit der Familie genießen. Ansonsten setzen wir unsere Online-Kursangebote fort und empfehlen unseren Mitgliedern, weiterhin in Bewegung und in Verbindung zu bleiben. Ich freue mich auf ein sportliches und hoffentlich gesundes Jahr 2021.
Ulrich Lopatta, Vorstandsvorsitzender des Walddörfer SV
Zum Dessert muss es etwas Schokoladiges sein
Da es das Fest der Liebe ist, feiern wir auch mit unseren Liebsten – selbstverständlich unter Berücksichtigung der erlaubten maximalen Personenzahl. Los geht es mittags: Da gibt es bei mir erst Kaffee und Kuchen.
Anschließend wollen wir in die Kirche. Wieder zu Hause gibt es zuerst die Bescherung und dann das Essen – für die Fleischesser Ente, ansonsten Meeresfrüchte, Knödel und Rotkohl. Zum Dessert muss es immer etwas Schokoladiges sein. Bei uns ist Weihnachten eigentlich immer harmonisch.
Simone Bethge (41), Großhansdorf
Wie immer die Bescherung zuerst!
Wir feiern im Kreise unserer Lieben in Wiesbaden bei meinem Schwager, und wir werden zu neunt sein. Das ist das Highlight des Jahres für meine Kinder Jannes (12) und Merle (10), die ihre Cousine und ihren Cousin echt gerne haben. Wir werden am 24. Dezember hinfahren und bis zum 27. bleiben. Bei uns gibt es wegen der Ungeduld unserer Kinder erst die Bescherung. Die startet, wenn es dunkel wird, also zwischen 16 und 17 Uhr. Anschließend machen wir Raclette.
Anja Schiemann (41), Poppenbüttel
Wir besuchen die Großeltern in Rostock
Ganz wichtig ist für uns dieses Jahr, dass wir die Großeltern in Rostock besuchen können. Am Heiligabend spielen mein Bruder und ich Flöte und Klavier und dann ist Bescherung. Auf den Tisch kommt bei uns zu Weihnachten immer Wild, dieses Jahr Rehrücken – und zu später Stunde besuchen wir als Familie einen Gottesdienst im Freien.
Mathilda und ihr Bruder Anton sowie ihre Eltern Birte und Robert Neumann, Volksdorf
Last modified: 23. Dezember 2020