Nizar Müller vom VfW Oberalster über Sport in Corona-Zeiten und den Lauftreff Alstertal
OHLSDORF Seine Stimme klingt optimistisch, wenn Nizar Müller (41) über seine Arbeit als Vorsitzender des VfW Oberalster spricht. Gemeinsam mit Vorstandskollegen und weiteren Ehrenamtlichen arbeitet der zweifache Familienvater derzeit an neuen pandemiebedingten Lösungen, um mehr Trainings- und Wettkampfsport in „seinem“ Verein möglich zu machen. Im Echo-Talk spricht Müller über besondere Belastungen in Krisenzeiten, gute Ideen, neue Hygienekonzepte und eine Laufveranstaltung, die seit Monaten für Schlagzeilen sorgt.
Von Sebastian Conrad
Heimat-Echo: Herr Müller, wie gehen Sie als Vereinsvorsitzender mit den coronabedingten Belastungen um und was bedeuten diese derzeit für das Sportangebot beim VfW Oberalster?
Müller: Wir haben das Glück, dass wir mit dem Verein für Wassersport Oberalster zumindest einige Individualsportarten anbieten können. Hierzu zählen Kanu- und Kajakangebote, Leichtathletik- sowie Fechttraining in kleinen Gruppen. Für mich als Vorsitzender ist die psychische Belastung allerdings weiterhin hoch, da wir auf Sicht fahren müssen und viele unserer Konzepte noch nicht umsetzen konnten.
Welche Sportart betreiben sie selbst regelmäßig?
Ich bin passionierter Läufer und liebe es in der Natur zu laufen. Highlights waren meine Teilnahmen an Marathonläufen in Athen, Stockholm und Hamburg. Hinzu kommt etwas Wassersport und ich spiele gerne Tischtennis.
Als passioniertem Läufer wird es ihnen nicht gefallen, dass eine Traditionsveranstaltung ihres Vereins, der alljährliche Lauf durch das Alstertal, für Schlagzeilen gesorgt hat. Woran liegt es?
Unsere Leichtathletiksparte trägt den Namen ,Lauftreff Alstertal‘. In den vergangenen 30 Jahren hat diese Sparte jährlich unter anderem den Volkslauf durch das schöne Alstertal ausgerichtet. Im Rahmen unser Dachmarkenstrategie ist es uns wichtig, dass auch diese Laufveranstaltung nach innen, wie nach außen als Veranstaltung unserer vereinseigenen Leichtathletik-Sparte wahrgenommen wird. Nun gibt es in der Sparte eine Minderheit, die diesem gemeinsamen Weg nicht gefolgt und ausgetreten ist. Entsprechend sind wir 2020 getrennte Wege gegangen.
Die Abtrünnigen ihrer Sparte wollen weiterhin an einer eigenen Laufveranstaltung festhalten. Paradoxerweise besteht derzeit also ein Wettbewerb um ein und dieselbe Veranstaltung?
Ja das ist richtig, es gibt derzeit eine Konkurrenzsituation, wobei wir weiterhin mit dem Hamburger Leichtathletik Verband im Gespräch sind, um eine Lösung herbeizuführen.
Im Sinne der Läufer wäre eine gemeinsame Veranstaltung sicherlich wünschenwert. Sehen Sie die Perspektive, dass sie mit der Gegenseite zukünftig gemeinsame Laufveranstaltungen durchführen?
Ich sehe die Chance, dass wir im Rahmen des Lauf-Cups einen gemeinsamen Halbmarathon ausrichten. So können wir uns möglicherweise wieder annähern. Allerdings möchten wir dabei keinen kommerziellen Weg einschlagen, da es in Hamburg bereits viele kommerzielle Läufe gibt.
Wie sehen die Perspektiven für die anderen Sparten des VfW aus. Beispielsweise für die Wassersportler?
Wir arbeiten derzeit an unserem Hygienekonzept und sind guter Hoffnung, dass wir demnächst mit unseren Anfängerkursen wieder starten können. Außerdem hoffe ich, dass wir unsere Oberalster Regatta durchführen dürfen. Wir haben derzeit viel Zulauf von Kindern und Jugendlichen. Insgesamt fangen wir klein an und setzen in den kommenden Wochen auf Angebote, die wir ,Wettkampfsport light‘ nennen.
Das gesamte Interview hören Sie im Echo-Talk.
Last modified: 3. April 2021