85-Jährige lässt Monteur in die Wohnung – 79-Jährige glaubt an betrügerische Bank-Geschäfte
POPPENBÜTTEL/WELLINGSBÜTTEL Ihre Hilfsbereitschaft ist einer 85-Jährigen am 27. April in Poppenbüttel zum Verhängnis geworden. Ein Krimineller hatte sich an ihrer Wohnungstür als Monteur vorgestellt und vorgegeben, im Keller Arbeiten zu verrichten. Nun müsse er das Wasser in der Wohnung testen und bat um Einlass. Der Mann forderte die Frau auf, die Handbrause im Badezimmer festzuhalten und das austretende Wasser zu überprüfen. Währenddessen schloss er die Badezimmertür und suchte Wertgegenstände. Damit die Frau keine Hilfe holen konnte, hatte er die Telefone unter der Couch versteckt. Dort wurden sie später von der Polizei gefunden, die der zu Hilfe gerufene Hausmeister alarmiert hatte. Der Täter hat Schmuck im Wert von mehreren Tausend Euro gestohlen.
In einem weiteren Fall meldete sich am 28. April eine angebliche Bankmitarbeiterin bei einer 79-Jährigen aus Wellingsbüttel. Die Anruferin gab an, dass sie auf dem Konto der älteren Dame verdächtige Kontobewegungen in Höhe von 6.200 Euro festgestellt habe. Angeblich sei eine Praktikantin der Haspa in den Vorfall involviert. Die Seniorin wurde aufgefordert, sich mit einem Polizeibeamten in Verbindung zu setzen. Unter einer fingierten Telefonnummer gab sich nun ein Krimineller als Polizist aus, bestätigte die angeblichen Ermittlungen, bat um Geheimhaltung. Er bot an, die Angelegenheit über einen Anwalt für 1.500 Euro zu regulieren, brachte ein „Sicherheitskonto“ ins Spiel. Die Geschädigte entschied sich für das Sicherheitskonto und bat darum, noch vorher Geld abzuheben. Auf dem Weg zur Bank begegnete die 79-Jährige echten Polizisten, zweifelte deren Echtheit jedoch zunächst an. Es bedurfte eines längeren Gesprächs, um sie vom Gegenteil zu überzeugen. Die echten Polizisten konnten verhindern, dass die Frau den Kriminellen Geld überweist.
Die Polizei warnt weiterhin vor diesen und ähnlichen Deliktsfeldern „Miese Masche“. Bei Verdacht die „110“ anrufen.
Last modified: 5. Mai 2021