Happy End aus dem Nest in Nachbars Garten
Von Sebastian Conrad
Wiemerskamp Sie brauchen keine digitalen Plattformen, wie Tinder, Elite Partner oder Parship. Sie finden einander auch so, bauen und verteidigen ihr Liebesnest und denken umgehend an die gemeinsame Familienplanung. Die Rede ist mal wieder von Herrn Storch, der jetzt nicht mehr Single ist. Und das kam so: Während Herr Storch bei strahlendem Sonnenschein Siesta hielt und sich am Vormittag bereits den einen oder anderen Frosch hatte schmecken lassen, näherte sich eine attraktive Storchen-Dame seinem Horst. Die Aufregung war groß und sein lautes Geklapper weit in den Duvenstedter Brook zu hören. Es folgte ein typisches und wirklich beeindruckendes Paarungsritual: Das gemeinsame Schnabelklappern, wobei Kopf und Hals zuerst nach vorne unten und dann ruckartig weit nach hinten bewegt werden. Anschließend waren ein Zischen und andere leise Laute zu hören. Nach der innigen Storchenhochzeit putzten sich die beiden ausgiebig. Man möchte ja schließlich gepflegt in die Ehe gehen. Und jetzt wird es spannend. Denn wo geschnäbelt wird, kommt bald Nachwuchs.
Wir Nachbarn erwarten in den kommenden Tagen das Ablegen von drei bis fünf Eiern. Diese sind klein, elliptisch, rein weiß und wiegen etwa 110 Gramm. Bis es soweit ist, freuen wir uns über das tägliche Geklapper der Liebenden, die jetzt auch einen Namen haben. Herr Storch wurde von Lesern auf „Erik Holstein“ getauft, seine Herzensdame heißt „Erika Kiel“.
Und so ist es wohl auch kein Zufall, dass die beiden prominenten Langbeiner Fans des gleichnamigen Fußballclubs sind, der sich anschickt als erster Verein aus Schleswig-Holstein in die 1. Fußball Bundesliga aufzusteigen und mit einem Storchen-Maskottchen wirbt. Nach dem Liebes-Happy-End am Wiemerskamp ist alles möglich…
Last modified: 26. Mai 2021