Bildungstätte schließt für immer die Türen
AMMERSBEK Das Haus am Schüberg, die Bildungsstätte des Kirchenkreises Hamburg-Ost, schließt am 30. Juni für immer ihre Türen. Seit 2018 liefen Bemühungen, das Haus wirtschaftlich zukunftsfähig zu machen, die Corona-Pandemie hat schließlich dazu geführt, dass die Rahmenbedingungen ein Fortbestehen unmöglich machen. Für das UmweltHaus und das KunstHaus werden neue Orte gesucht.
Von Stephanie Rutke
Mit der Schließung des Hauses am Schüberg geht eine jahrzehnte andauernde Geschichte zu Ende. Das Areal ist seit 1951 im Besitz der Kirche, der Bau für diese besondere Bildungsstätte begann 1955, Ende der 60er-Jahre diente das Haus als Jugendferienherberge und wurde nach weiteren Umbauten 1976 als evangelische Tagungsstätte neu eröffnet. 1997 begann der Umbau mit Erweiterung zum Gruppenhaus. Ein Andachtsraum im Innenhof des Hauses wurde erst 2014 fertiggestellt. Wie sich die Zukunft des Hauses und der Mitarbeiter gestaltet, ist noch offen. „Für das Mitarbeiterteam wird nach Lösungen gesucht“, erklärt Remmer Koch, Pressesprecher des Kirchenkreises.
Der Verkauf ist beschlossen
Für die künftige Nutzung des Gebäudes, das ein klassisches Tagungs- und Bildungshaus ist, werden von einer Arbeitsgruppe jetzt Kriterien entwickelt. Fest steht aber der Verkauf des Objektes, so Remmer Koch. Es ist ein besonderer Ort: Auf dem rund drei Hektar großen, naturbelassenen Grundstück befindet sich neben dem Tagungshaus ein Skulpturenpark, der zeitgenössische Kunst erlebbar macht. Künstlerinnen und Künstler aus ganz Deutschland haben hier Skulpturen, Objekte sowie Licht- und Landschaftsinstallationen präsentiert. Für das KunstHaus wird ein neuer Ort gesucht. Wenn ein geeigneter Platz gefunden ist, könnten auch die Skulpturen und Objekte umziehen.
Viele Teilnehmer haben das Haus besonders in den 1980er -und 1990er-Jahren als prägend für die ökumenische Bewegung und entwicklungspolitische Bildungsarbeit erlebt. Im Haupthaus wurde die Cafe?si! Bar gerne besucht, Liegestühle am Teich und eine Tischtennisplatte machten Seminarpausen angenehm.
„Natürlich bedauere ich sehr, dass das Haus am Schüberg schließen muss, aber ich blicke gerne und dankbar auf die vielen bereichernden Kontakte mit unseren Gästen und Mitarbeitenden zurück, die diesen Ort so einzigartig geprägt haben,“ sagt Katja Paulsen, Leitung TagungsHaus am Schüberg, zum Abschied. Es war immer ein besonderer kirchlicher Bildungs- und Begegnungsort, an dem die verschiedensten Menschen und Organisationen aufeinander trafen, kirchlich verbunden oder distanziert. Sie nutzten die besondere Atmosphäre für ihre eigenen Bildungsveranstaltungen, der Kirchenkreis setzte dort auf wichtige Themen wie Nachhaltigkeit, Spiritualität, Gerechtigkeit, Frieden und Kunst.
Abschied nehmen vom 7. bis 11. Juni
„Wir müssen uns von dem Ort verabschieden – nicht aber von den Themen und Inhalten“, so Paulsen. Für diejenigen, die gerne Abschied nehmen möchten vom Haus am Schüberg besteht dazu in der kommenden Woche Gelegenheit: Vom 7. bis zum 11. Juni, jeweils von 14 bis 18 Uhr, ist das Haus geöffnet. Ein Programm gibt es nicht.
Last modified: 2. Juni 2021