Im Nordosten Hamburgs suchen Betriebe nach Lehrlingen im Handwerk
ALSTERTAL/ WALDDÖRFER/WELLINGSBÜTEL Obwohl die meisten Ausbildungen bereits am 1. August begonnen haben, suchen Handwerksbetriebe weiterhin nach Lehrlingen – auch im Nordosten Hamburgs. Insgesamt sind laut Handwerkskammer bis in den Herbst hinein noch 431 Ausbildungsplätze in Hamburg zu vergeben.
Von Anja Krenz
Ein Blick in die Lehrstellenbörse der Handwerkskammer lohnt sich: Es gibt einige Betriebe, die noch auf der Suche nach Lehrlingen sind. Die meisten von ihnen haben den Ausbildungsstart nach hinten verlegt und die Bewerbungsfrist bis zum 30. September verlängert. Nur in wenigen Fällen ist der mittlere Schulabschluss oder ein Abitur gefordert, sodass auch junge Menschen mit einem ersten allgemeinen Schulabschluss gute Chancen haben, eine Lehrstelle zu bekommen.
Christiane Engelhardt von der Handwerkskammer hält ein leicht verspätetes Einsteigen in die Ausbildung für kein Problem, vor allem wenn man über eine Vorqualifikation verfüge wie einen höheren Schulabschluss, ein Praktikum oder eine Berufsqualifizierungsmaßnahme. „Junge Leute, die die Voraussetzungen für eine Verkürzung der Lehrzeit erfüllen, können auch im Oktober oder November noch starten“, sagt sie. Auch wenn die Mit-Azubis ihre Lehre bereits am 1. August begonnen hätten, ließen sich die Versäumnisse in der Berufsschule noch aufholen. „In Einzelfällen ist es möglich, mithilfe unserer Ausbildungsvermittler, die die Betriebe und auch die Voraussetzungen kennen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Auch wenn die offizielle Bewerbungsfrist bereits abgelaufen ist.“
Zudem gibt es einige Ausbildungen, die schon wieder am 2. Februar beginnen. Die Zwischenzeit bietet sich für Praktika an. Wer noch eine interessante Stelle sucht, könnte am 29. November fündig werden. Dann wird es eine Praktikumsbörse geben. Die Veranstalter hoffen, dass sie in Präsenz angeboten werden kann. Zielgruppe sind jene junge Menschen, die jetzt nichts bekommen haben und schon mal die Betriebe aus der Region kennenlernen möchten.
Gute Chancen im Handwerk
Besonders in zwei Bereichen werden, so Christiane Engelhardt, in den kommenden Jahren viele Fachkräfte benötigt. Zum einen im Klimaschutz-Handwerk in den Bereichen Bau, Ausbau, Sanierung, Heizung, Klimatechnik, aber auch Gebäudetechnik und Energieelektronik und im Gesundheitshandwerk. Hierzu zählen Augenoptik, Hörgeräteakustik und Zahntechnik.
„Da hat man gute Übernahmechancen und auch gute Verdienstmöglichkeiten“, sagt Christiane Engelhardt von der Handwerkskammer. Abbrüche seien rückläufig. „Wir sehen eher viele junge Leute, die jetzt ihre Zukunft in die Hand nehmen und gestalten wollen.“ Und dann liefert sie noch Argumente für eine Lehre: „Das Handwerk ist krisen- und zukunftssicher, der Bedarf an Fachkräften ist groß, es gibt vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten. Als Meister verdient man so viel wie ein Akademiker, und viele Auszubildende finden, dass sie etwas Sinnstiftendes tun und am Ende des Tages sehen können, was sie selbst geschaffen haben.“
Mit dem BonusTicket für Azubis können Lehrlinge des Hamburger Handwerks für nur 30 Euro im Monat das HVV-Gesamtnetz nutzen. Die Ausbildungsvermittler der Handwerkskammer sind erreichbar unter Tel. 040-35905455 oder nachwuchs@hwk-hamburg.de, Infos zu einer Ausbildung im Handwerk: ausbildung-hamburg.de.
Last modified: 15. September 2021