Thomas Schauer assistiert im Fitnessstudio des Hoisbütteler SV – Interview mit dem Olympioiniken
HOISBÜTTEL Thomas Schauer, Mitglied beim Hoisbütteler SV, hat in der Sportwelt schon viel erlebt. In seiner Kindheit spielte er Fußball und brillierte in „seiner“ Sportart, dem Floorball. Seit 2009 darf er sich sogar Olympionike nennen. Der 40-Jährige war Mitglied des deutschen Floorballteams bei den Special Olympics World Games 2009 in den USA und 2013 in Südkorea. Jetzt möchte er Übungsleiter-Assistent im neuen und inklusiven Fitnessstudio des Hoisbütteler SV werden. Wir haben Thomas Schauer getroffen und den Supersportler näher kennengelernt.
Von Jonas Conrad
Heimat-Echo: So viele Jahre sind Sie jetzt schon sportlich aktiv. Wie sind Sie zum Sport gekommen?
Thomas Schauer: Der jetzige zweite Vorstandsvorsitzende, Christian Schirrmacher, der den Hoisbütteler SV mit aufgebaut hat und Headcoach des Special Olympics Deutschland Floorball Teams war, hat mich vor gut 30 Jahren gefragt, ob ich nicht Sport im Hoisbütteler SV machen möchte. Seit meinem achten Lebensjahr bin ich nun dabei und vor allem dem Fußball und dem Floorball sehr verbunden.
Sie haben schon zwei Mal als Athlet an den Special Olympics World Games teilgenommen. Wie haben Sie diese großen Sportereignisse wahrgenommen?
Das war erst mal eine große Ehre, Deutschland im Floorball vertreten zu dürfen. Sowohl 2009 in den USA als auch 2013 in Südkorea. 2013 konnten wir als Dritte sogar die Bronzemedaille mit nach Hause bringen. Viel wichtiger war mir aber das Dabeisein und das „Herauskommen“ aus Hamburg. Es war nämlich spannend und gleichzeitig ungewohnt, neue Kulturen kennenzulernen. Fremde Sprachen zu hören und andere Essensgewohnheiten zu erleben, hat mich besonders fasziniert. Bei den kommenden Special Olympics World Games in Berlin bin ich als Athlet nicht dabei, werde aber als Helfer vor Ort sein.
An den Special Olympics World Games nehmen ausschließlich Sportler mit geistiger und doppelter Behinderung teil. Dürfen wir wissen, was Sie für ein Handicap haben und wie sich dies bemerkbar macht?
Ja, natürlich. Ich habe eine Lernbehinderung. Bemerkbar macht sich das zum Beispiel beim Rechnen oder auch beim Schreiben. Das kann ich einfach langsamer und nicht optimal.
Nach den Sommerferien wollen Sie im Fitnessstudio Hoisbütteler SV als Übungsleiter-Assistent anfangen. Welche Aufgaben übernehmen Sie bei dieser Arbeit und warum können Sie nicht sofort anfangen?
Der Hoisbütteler SV ist auf mich zugekommen und hat mir angeboten, in Alsterdorf die Übungsleiter-Assistenz-Ausbildung machen zu können. Da habe ich sofort zugesagt und an zwei Wochenenden die Ausbildung abgeschlossen. Als Übungsleiter-Assistent unterstützt man die Trainer bei ihrer Arbeit. Man ist aktiv am Training beteiligt und vertritt den Haupttrainer, sollte er oder sie einmal nicht da sein. Sollte ich im Fitnessstudio des Hoisbütteler SV anfangen können, helfe ich Trainierenden, egal ob mit oder ohne Handicap, beim Training. Das hängt allerdings noch davon ab, ob ich über die Hamburger Arbeitsassistenz tätig werden kann. Sie fördern den inklusiven Arbeitsmarkt in Hamburg.
Wir hoffen, dass alles gut geht. Was wünschen Sie sich dann ab Sommer für Ihren neuen Job?
Ich hoffe, dass ich lange beim Hoisbütteler SV arbeiten kann. Sportlich gesehen ist Erster werden immer schön. Aber die Hauptsache ist doch immer, dass der Sport mir und allen Beteiligten Freude bringt.
Last modified: 9. März 2022