Bürgerpreis für Dennis Finnern und Holger Pfaue
ALSTERTAL Mit dem Alstertaler Bürgerpreis werden einmal im Jahr Menschen geehrt, deren nachhaltiges Engagement für eine ganz bestimmte Sache vielen Mitmenschen zugute kommt. Hier zählt nicht, wer wie viel Geld für ein Projekt gesammelt hat, sondern wie ein Projekt mit persönlichem Einsatz über einen langen Zeitraum betreut wird.
Von Matthias Damm
Die Nominierungen kommen aus den Stadtteilen, jeder kann mitmachen und seinen Vorschlag beim Bezirksamt Wandsbek einreichen. Der Alstertaler Bürgerpreis stellt die Personen und ihre Projekte ins Rampenlicht und würdigt das Engagement. Birgit Wolff (FDP) überreichte als Vorsitzende des Regionalausschusses Alstertal den mit 400 Euro dotierten Preis. In diesem Jahr wurden Dennis Finnern für sein Engagement im Quartier Tegelsbarg und Holger Pfaue für seine Blütenpracht im Saseler Kamp ausgezeichnet.
Bekannt wie „ein bunter Hund“
Dennis Finnern und Holger Pfaue sind in ihrer direkten Nachbarschaft bekannt, „wie ein bunter Hund“. „Schon die Phase der Nominierung ist eine sehr berührende, denn in der Regel sind es Bürger aus unserer Region, die uns auf besonders engagierte Mitmenschen in ihrer Nachbarschaft, in ihrem Verein oder in sonstiger Verbundenheit aufmerksam machen – und sie uns in der Begründung für ihre Nominierung vorstellen“, sagt Wolff in ihrer Laudatio.
Blumen und Sträucher, die sich im Jahreslauf beim Blühen abwechseln, sind das Hobby von Holger Pfaue. Der Lehrer an der Irena-Sendler-Schule ist sein Leben lang Alstertaler und hat am Saseler Kamp nicht nur in seinem Garten ein Blütenparadies geschaffen, sondern es über die Grundstücksgrenze bis in das „Straßenbegleitgrün“ hineinwachsen und gedeihen lassen.
Seit 37 Jahren engagiert sich Pfaue
„Als der Saseler Kamp verkehrsberuhigt wurde, entstanden neben den Parkbuchten auch Grünflächen. Das wuchernde Unkraut dort wollte ich durch attraktiv blühende Pflanzen ersetzen – eine Aufgabe, die viel Überzeugungsarbeit brauchte“, sagt der Pflanzen-Spezialist. Erst als er der genehmigenden Behörde versicherte, dass er für alle Kosten und die komplette Pflege aufkommt, konnte es losgehen. Das ist jetzt 37 Jahre her und immer wieder kam ein weiteres Stück Grünfläche dazu – wobei sich nicht jede Pflanze mit der anderen verträgt, weiß der Experte, der die Grundzüge des Gärtnerns bereits im elterlichen Garten gelernt hat. Seine Blütenpracht ist eine „ganzjährige Augenweide“, wie es voller Bewunderung in der eingereichten Nominierung aus der Nachbarschaft heißt – sehr zur Freude aller Anwohner und Passanten.
Rund-um-Kümmerer am Tegelsbarg
Dennis Finnern ist am Tegelsbarg groß geworden. Seit 2016 ist der gelernte Kaufmann und Erzieher Leiter des Bauspielplatzes am Tegelsbarger Park. 40 Jahre gibt es dieses Kinderparadies bereits, er hat dort als Kind selbst viel Zeit verbracht. „In den 90ern gab es rund um den Tegelsbarg viel Jugendkriminalität, der Bereich nördlich des Ring 3 mit dem Norbert-Schmid-Platz war für viele Alteingesessene eher ein Schmuddelbereich, den man möglichst mied“, so der 40-Jährige. Das hat sich grundlegend geändert, in den letzten Jahren auch entscheidend durch seine nachhaltige Unterstützung.
Am besten beschreibt man den Mann, der sich 60 Stunden pro Woche auf ganz unterschiedlichen Feldern für das Quartier engagiert, mit dem Satz: „Ein Stadtteil rückt zusammen.“ Egal, ob ein Flohmarkt geplant ist, ob es um die Parkbeleuchtung oder die Spielmobil Karawane als Ferienattraktion geht: Dennis Finnern bringt die entscheidenden Leute zusammen, ebnet Wege zu den Behörden, oder baut schnell mal ein Zelt auf. „Kommunikation ist oft der Schlüssel“, sagt er, „wir haben hier ein sehr gut funktionierendes Netzwerk mit allen sozialen Trägern. Stellvertretend für diese Gemeinschaft habe ich den Preis entgegengenommen!“
Last modified: 15. Juni 2022