Alexander Klaws liebt das Alstertal und seine Rolle
POPPENBÜTTEL/BAD SEGEBERG Karl-May-Darsteller Alexander Klaws lebt privat in Poppenbüttel. Wir sprachen mit ihm über seine Rolle als Winnetou, das Leben im Alstertal und seine Zukunftspläne.
VON ELKE BECKER
Heimat-Echo: Sie haben die Premiere der Karl-May-Spiele verpasst. Was war das für ein Gefühl, nach überstandener Corona-Erkrankung wieder im Sattel zu sitzen?
Alexander Klaws: Die Nachricht war für mich absurd und der Supergau. Ich hatte zwei Jahre nichts. Kein Corona, obwohl ich so viel unterwegs war und so viel gemacht habe. Das Timing hätte nicht schlechter sein können. Ich habe versucht, das Beste daraus zu machen. Ich war schon vorher extrem fit, sodass ich nicht in ein komplettes Loch gefallen bin. Aber die erste Woche als Winnetou war schmerzhaft, weil ich hautnah spürte, was ich alles verpasst habe. Wieder dabei zu sein, war einfach so schön!
Womit haben Sie sich die Quarantäne vertrieben?
Ich habe die Serienvielfalt auf Netflix entdeckt und endlich wieder angefangen, intensiv Bücher zu lesen. Singen konnte ich leider nicht, weil die Stimme weg war, aber ich habe Songs geschrieben. Natürlich habe ich viel mit meiner Frau Nadja telefoniert, die zu der Zeit mit unseren beiden Söhnen in ihrer Schweizer Heimat war. Rückblickend gab es viel zu tun. Also langweilig wird mir nie – auch wenn ich Corona habe.
Hamburg ist Ihre Wahlheimat geworden. Was gab den Ausschlag?
Eigentlich vielerlei Dinge. Mein Management sitzt in Hamburg. Und schauspielerisch und musikalisch hatte ich hier viele Engagements. Dabei hat mir diese tolle Stadt den Kopf verdreht. Und als ich mich 2010 beim Disney-Musical Tarzan in meine Frau verliebte, war es um mich, beziehungsweise um uns, geschehen. Wir fühlen uns unfassbar zu Hause in Hamburg. Natürlich vermisst meine Frau hin und wieder die Schweizer Berge. Aber der Norden hat einfach eine große Anziehungskraft für uns.
Sie leben idyllisch im Alstertal. Was ist das Besondere am Stadtteil Poppenbüttel?
Wir hatten unglaubliches Glück, diesen Flecken Erde und diesen Bauplatz zu finden. Unser Haus ist ein Traum und auch die Nachbarschaft und die Gegend sind einfach perfekt. Wir sind sehr glücklich hier. Aber egal, wo man in Hamburg ist, diese Natur, die Nähe zum Wasser, wir haben hier einfach alle Möglichkeiten.
Natur in Poppenbüttel. Haben Sie einen Geheimtipp?
Als Jogger haben wir den Kupferteich für uns entdeckt. Und der Stadtteil bietet viele tolle Wanderwege und weitläufige Parks. Wälder und Wiesen sind gerade für unsere Kinder immer ein Erlebnis.
Wir kennen Sie als Sänger, Schauspieler, Entertainer, Musicalstar – was ist Ihre liebste Rolle?
Ich kann eigentlich keine Rolle auswählen. Diese Kombination ist genau das Besondere. Und dass ich das seit vielen Jahren schon so erfolgreich machen darf. Indem ich auf vielen Hochzeiten tanze, kann ich mich als Künstler austoben und immer noch neue Facetten an mir entdecken. Wer weiß, wo mich das alles noch hinführt. Diese Vielseitigkeit ist auch ein Alleinstellungsmerkmal, das mich von anderen Künstlern unterscheidet.
Bei welchem Rollenangebot würden Sie sofort zugreifen?
Die Rolle des Bösewichts wäre eine unwiderstehliche Aufgabe und vor allem auch eine Herausforderung für mich. Es ist ohnehin an der Zeit, alles, was ich so aufgesogen habe, auch mal rauszulassen. Auf alle Fälle habe ich viel Lust am Schauspielern. Kino und Film sind einfach superspannend. Im Musicalbereich wären Jekyll und Hyde eine Metamorphose, die ich mir zutrauen würde.
Was ist als Nächstes geplant? Spielt Dieter Bohlen dabei eine Rolle?
An einem neuen Album sind wir gerade dran. Wobei noch nicht ganz klar ist, in welche Richtung es konkret gehen wird. Grundsätzlich bin für alles offen. Dieter Bohlen und ich haben in der Musikwelt schon viel auf den Kopf gestellt und sporadisch gibt es Kontakt. Es ist mit ihm auch immer sehr entspannt und lustig. Genau wie ich ist er ein musikalisches Chamäleon. Von daher kann ich mir fast alles vorstellen.
Last modified: 21. Juli 2022
