VOLKSDORF Die Erfolgsgeschichte der Tischtennisabteilung des Walddörfer SV beginnt schon einige Jahre vor der ersten Ausgabe des Heimat-Echos und setzt sich weiter fort. Im Jahr 1953 wechselte der damalige Hamburger Meister Karl „Kalli“ Hafemann vom HTB v. 1862 aus der Oberliga Nord (entspricht der heutigen Bundesliga) zum WSV.
Sein Freund Otto Hinze hatte ihn geworben. Gemeinsam schafften sie es, dass die damaligen 1. Herren von der untersten Klasse jedes Jahr bis in die höchste Hamburger Spielklasse (Stadtliga) aufsteigen konnte.
Kalli spielte damals einen sogenannten Barna-Schläger, einen Belag mit kurzen Noppen ohne Schwamm. Seine Stärke war das kontrollierte Spiel. Er machte keine Fehler, seine Gegner bezeichneten ihn als menschliche Gummiwand.
Aber Hafemann war auch Trainer, noch heute sind seine Schützlinge im Verein aktiv und nehmen an Punktspielen teil. Die Verbundenheit zum Walddörfer SV blieb. Bis zu seinem Tod im Alter von 86 Jahren war Kalli Mitglied im Verein und wurde regelmäßig von sportlichen Wegbegleitern im Seniorenheim besucht. Natürlich gab es dort auch eine Tischtennisplatte, an der sich der Senior fit hielt.
Der Reformeifer der International Table Tennis Federation (ITTF) veränderte auch zu Zeiten von Karl Hafemann das Tischtennis. Es sollte attraktiver gemacht werden.
So wurde 2001 der Tischtennisball von 38 auf 40 Millimeter Durchmesser vergößert, damit lämgere Ballwechsel erfolgen. Außerdem wurde die Zählweise geändert: Seither endet ein Satz nicht mehr bei 21, sondern bei elf Punkten. Der Aufschlagwechsel erfolgt nach zwei statt bisher fünf Zählern. Kalli Hafemann, damals 75 Jahre alt, sah das positiv. „Die Regeländerung ist in Ordnung, wenn sie unserem Sport nützt“, antwortete er auf Presse-Anfragen. „Ich glaube schon, dass wir in Zukunft stärker in den Medien vertreten sein werden.“
Mit der Übernahme der Tischtennisabteilung durch den heutigen Abteilungsleiter Jörg Sander 2010 erlebte die Tischtennissparte einen neuerlichen Aufschwung, der bis heute anhält. Damals spielten die 1. Herren in der 1. Kreisliga, heute nach sieben Aufstiegen wurde zeitweise überregional aufgeschlagen, freut sich Sander. Die übrigen Herren sind im gleichen Zeitraum ebenfalls aufgestiegen. Heute spielen die 6. Herren eine Klasse höher als die damaligen 1. Herren.
Aus der Jugendarbeit, für die sowohl von externe als auch wereinsinterne Trainer verantwortlich sind, sind viele Talente hervorgegangen, die für den Walddörfer SV Hamburger Meistertitel geholt haben. So wurden die Top-Talente Felix Hawranek, Aaron Schröder, Laszlo von Würzen und Patrice Epplee mehrfache Hamburger Meister mit der Mannschaft, im Doppel und im Einzel.
Zur Saison 2016/17 wechselten die erfolgreichen Senioren Sven Ptach und Christian Budnick zum Walddörfer SV. Bis heute spielen die beiden bei den 1. Herren – der Stadtliga – und nehmen an nationalen und internationalen Seniorenmeisterschaften teil. Neben ihren Erfolgen bei Hamburger Meisterschaften der Senioren starteten die beiden unter anderem bei der Weltmeisterschaft 2016 in Alicante.(tn)
Last modified: 7. September 2022