Freunde des Plattdeutschen suchen Gleichgesinnte
BERGSTEDT Platt ist die norddeutsche Regionalsprache. Viele haben sie im Ohr, verstehen das meiste, trauen sich aber nicht selbst zu sprechen. Der Bergstedter Wolf Baus möchte seine Muttersprache lebendig halten und sucht „Lüüd, de Platt good lieden köönt“.
Wolf Baus, 80 Jahre alt und von klein auf mit der Sprache vertraut, erinnert sich: „Meine Eltern konnten natürlich Platt, sprachen aber Hochdeutsch. Sie achteten sehr darauf, dass ich ebenfalls Hochdeutsch sprach. Aber wir Kinder haben natürlich dennoch Platt snackt“. Gemeinsam mit den Eltern hörte Wolf Baus abends im Rundfunk „Dat Plattdüütsche Höörspeel.“ „Ich durfte dafür extra so lange aufbleiben“, erzählt er. Auch die Morgenplauderei „„Hör mal ´n beten to“, damals noch mit Rudolf Kinau und Irmgard Harder, hat Wolf Baus‘ Liebe zum Plattdeutschen geschürt.
Mit den Jahren verlor Wolf Baus das Plattdeutsche ein wenig aus den Augen. Wiederbelebt wurde die „alte Liebe“ durch einen plattdeutschen Gottesdienst in der Bergstedter Kirche. Wolf Baus war stark berührt. Und nicht nur er: „Nach dem Gottesdienst fanden wir uns vor der Kirche in einer Gruppe zusammen, alle sehr bewegt. Und beschlossen kurzerhand, das Plattdüütsche zurück in unser Leben zu holen.“ Daraus wurde allerdings erst einmal nichts, Corona kam dazwischen.
„Jetzt möchte ich den Gedanken gern wieder aufgreifen“, sagt Wolf Baus.
„Ich freue mich auf Menschen, die mitmachen, auch gern jüngere“. Der Plattsnacker ist „offen für alles, was auf Platt Spaß macht“. „Es gibt viel plattdeutsche Literatur und schöne Lieder“, weiß er. Ausflüge sind angedacht. „Und Unterricht im Plattdeutschen würde ich bei Interesse auch gern geben. Hauptsache, wir sind im Gespräch“. Und das natürlich op Platt…
Die Plattsnacker treffen sich erstmalig am Dienstag, 11. Oktober um 16.30 Uhr im Gemeindesaal der Bergstedter Kirche, Wohldorfer Damm 8. Fragen beantwortet Wolf Baus unter 647 57 13 oder per E-Mail an wolf.baus@gmx.de. (red)
Last modified: 5. Oktober 2022