Im Nordosten von Hamburg gibt es viele Tanz- und Bewegungsangbote
HAMBURG Tanzen – eine Bewegung, die es schon so lange gibt wie die Menschen selbst. Wissenschaftler fanden Höhlenmalereien, aus denen hervorgeht, dass Menschen schon 2000 Jahre vor Christus getanzt haben. Aber Tanz ist nicht einfach nur Tanz. Im Tierreich gibt es Balztänze, um das andere Geschlecht zu beeindrucken. Das Tanzen in der Disco ist ebenfalls eine soziale Interaktion unter Menschen. Aber Tanz kann auch eine Form der Therapie sein und erstaunliche Prozesse im Gehirn auslösen. Das Heimat-Echo hat Vereine sowie Tanzstudios im Nordosten von Hamburg besucht.
Von Jonas Conrad
„Wir wissen ganz genau, was wir tun”, sagt Andrea Knief vom SC Alstertal Langenhorn (SCALA) und meint damit die Erfahrung, die die Tanztrainer in ihrem Verein vorweisen können. Sie selbst sei Weltmeisterin gewesen und Kollegin und Trainerin Melissa Ortiz-Gomez deutsche Meisterin. „Das ist schon ein Unterschied, ob man selber früher getanzt hat oder das Tanzen nur als Nebenjob gelernt hat”, sagt die Leiterin für Tanzsport bei SCALA. Eine weitere Anlaufstelle für Tanzbegeisterte ist der Tanzsportclub Casino Alstertal. „Wir sind der Platzhirsch im Hamburger Nordosten und eigentlich der bedeutendste Club in der Region”, sagt Bernd Blaschke, erster Vorstandsvorsitzender des Vereins, selbstbewusst. Aber auch die Tanzschule Ring3 und der Walddörfer SV (WSV) haben ein breitgefächertes Tanzangebot. Auf allen Webseiten der genannten Vereine findet man zahlreiche Kurse für Jung und Alt, von Salsa bis Merengue und Wettkampftanz. Kinder ab drei Jahren können an der Tanzschule Ring3 und bei SCALA bereits Kurse belegen.
Line Dance ist absolut im Trend
Ein Trendtanz, der beim WSV, bei SCALA und an der Tanzschule Ring3 besondere Erwähnung findet, ist der Line Dance. Das Besondere hierbei ist, dass man ohne Partner, aber trotzdem zusammen tanzt. Es ist eine choreografische Tanzform, die von Gruppen getanzt wird, in denen sich die einzelnen Tänzerinnen und Tänzer vor-, hinter- und nebeneinander bewegen.
Darüber hinaus ist die Tanzschule Ring3 für ihren Gesellschaftstanz bekannt. Das heißt, Jugendlichen und Erwachsenen beizubringen, wie man Walzer, Wiener Walzer, Foxtrott und Co. tanzt. Kilian Bouke, Tanzlehrer der Tanzschule sagt: „Jeder sollte tanzen, da es der schönste Sport der Welt ist, Spaß macht und das Gehirn fit hält.” Darin sind sich alle Tanzanbieter einig. Bernd Blaschke fügt hinzu, dass Tanzen Demenz vorbeuge und Andrea Knief gibt weitere hochinteressante Informationen preis: „Tanzen fördert die Koordination und fordert das Gehirn. Es kann sogar zur Verbesserung der schulischen Leistung beitragen.“ Der bekannte Arzt, Autor und Moderator Dr. Eckart von Hirschhausen habe vor einiger Zeit einen Selbstversuch gemacht und bestätigt, dass Tanzen zur besseren Verkettung der Neuronen im Gehirn beiträgt. Das können helfen, Alzheimer und Demenz vorzu- beugen. Auch zum Zuschauen kann Tanzen beeindruckend sein. Am sechsten und siebten Mai richtet der Tanzsportclub Casino Alstertal in ihrem Clubhaus in Duvenstedt die Hamburg Masters aus. Eine größere Tanzwettkampfveranstaltung, auf die sich Bernd Blaschke jetzt schon freut.
Wer jetzt so richtig Lust auf Tanzen bekommen hat, sollte sich über die Vereinswebseiten an die Ansprechpartner wenden. Neben dem Fakt, dass Tanzen Spaß macht, gab es noch einen weiteren Punkt, über den sich die Vereine einig sind: Männer seien schwerer für das Tanzen im Verein zu begeistern und würden sich zu Beginn häufig sträuben. Waren sie aber einmal da, wollen sie so schnell nicht wieder weg.
Last modified: 30. November 2022