Zauberer Wittus Witt eröffnet sein eigenes Zaubermuseum
BERGSTEDT/HAMBURG Die Museumslandschaft in der Hansestadt ist um eine Attraktion reicher: Der Zauberer Wittus Witt hat jetzt sein eigenes Zaubermuseum „Bellachini“ am Hansaplatz 8 eröffnet. Besucher erleben hier magische Momente, lernen Tricks und Requisiten kennen und erleben den Magier in Aktion.
Von Matthias Mahnke
Klein, aber fein: So kann man Hamburgs neues Zaubermuseum Bellachini“ bezeichnen, mit dem sich der Bergstedter Hans-Günter „Wittus“ Witt, ein professioneller Zauberer, einen langgehegten Traum erfüllt. Benannt ist es nach Samuel Bellachini (1827 bis 1885), einem der populären und bekannten Zauberkünstler des 19. Jahrhunderts in Deutschland.
Ein Zauberkasten von Goethes Enkeln
Auf 100 Quadratmetern gibt es viel zu entdecken: Zu den besonderen Leihgaben gehören ein Zauberkasten aus dem frühen 19. Jahrhundert, den Goethe seinen Enkeln schenkte und der Requisitenkoffer des Magiers Theodor von Schledorn, der tatsächlich 40 Kilo wiegt.
In Vitrinen zeigt der Magier Witt viele Bücher, Grafiken und Zauberutensilien. Der Besucher erkennt sofort die Liebe zum Detail, die in diesem zauberhaften Museum steckt.
Der Hausherr begrüßt Besucher mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht, um den Hals einen weißen Schal gebunden: Hier ist ein leidenschaftlicher Zauberkünstler zu Hause.
„Die ersten Zauberer waren die Becherspieler auf den Märkten. Sie verkörperten die drei Prinzipien der Zauberkunst mit ihrem Trick, indem der Gegenstand zwischen den Bechern hin und her wanderte und immer wieder woanders auftauchte,“ erklärt Witt, als er auf ein altes Gemälde zeigt.
Erscheinen, Verwandeln und Verschwinden
„Ich möchte der Zauberkunst den gleichen Stellenwert geben, wie allen anderen Berufen und den Menschen die Geschichte der Zauberkunst und das Zaubern selbst näher bringen. Erscheinen, Verschwinden und Verwandeln – das sind die Prinzipien der Zauberkunst.“
Für Wittus Witt begann seine Leidenschaft im Alter von sechs Jahren. Er wurde durch seinen Vater inspiriert und entwickelte sich kontinuierlich weiter. „Mein Durchbruch kam 1975 durch eine Fernsehsendung, danach ging es steil bergauf.“ Über 200 Auftritte im Fernsehen, drei Jahre lang eine eigene Fernseh-Zauberserie und regelmäßige interaktive Auftritte im Hörfunk per Telefon: Wittus Witt kann auf eine beachtliche Karriere blicken. Dazu kommen Theaterauftritte und Vorträge zur Zauberkunst in Volkshochschulen. Außerdem ist er Autor diverser Bücher, Herausgeber der „Gelbe Zauberseiten“ und Veranstalter der „Hamburger Zaubernächte“.
Sein Studium für Kunst und Kunstgeschichte sowie Design beendete der Magier trotzdem, auch wenn es etwas ins Hintertreffen, aber nie ganz aus seinem Sinn geriet. Zehn Jahre lang führte er eine Galerie in Hamburg und veranstaltete nebenbei regelmäßige Zaubervorstellungen. Das gab er jetzt für sein Museum auf.
„Ein richtige Vorbild habe ich nicht, jedoch verehre ich Fedo Raxon sehr und habe ihm auch einen speziellen Raum hier gewidmet“ sagt Witt. Aber nicht nur Exponate sind zu entdecken, auch Filme, unter anderem mit Witt selbst, zeigen die Geschichte der Zauberkunst und viele Zaubertricks.
Freitags zaubert Wittus Witt im Museum
Zusätzlich gibt es jeden Freitag vom Künstler selbst eine Zaubervorstellung vor kleinem Publikum. Ab dem Frühjahr plant der Magier und Museumschef Workshops für den Nachwuchs, damit die Zauberkunst erhalten bleibt und ab Februar wird jeden Donnerstag Dr. Alex Romanoff als Gast seine Zauberkünste darbieten.
Auf die Frage, warum er sich gerade Hamburg als neue Heimat ausgesucht hat, antwortete der gebürtige Ostwestfale: „Hamburg ist die kompakteste Großstadt Deutschland; hier passt alles zusammen und dann noch die Nähe zum Wasser. Ich habe es nie bereut nach Hamburg gekommen zu sein.“
Museum Bellachini
Das neue Zaubermuseum am Hansaplatz 8 hat geöffnet jeweils von Freitag bis Sonntag von 12 bis 18 Uhr und am Donnerstag von 12 bis 21 Uhr. Eintritt: 12,50 Euro/Person, Jugendliche bis 16 Jahre und Gruppen ab 6 Personen zahlen 8,50 Euro/Person.
Last modified: 18. Januar 2023