Anwohner dürfen ihre Ideen in die Neugestaltung einbringen
HUMMELSBÜTTEL Gut 7.000 Quartiersanwohner dürfen mitwirken: Noch bis Ende Januar können Jung und Alt den Ist-Zustand des Tegelsbarg-Parks bewerten und sogenannte Mini-Projekte vorschlagen, die vor allem der Aktivität dienen sollen. Möglich wird die Umsetzung des Projekts durch Fördergelder von Stadt, Bund und EU.
Von Anja Krenz
Rund zehn Anwohner fanden sich am 13. Januar zum ersten „Entdeckerspaziergang“ im Tegelsbarg-Park ein. Bei Schneeregen, starkem Wind und unangenehmer Kälte verspürte allerdings keiner von ihnen den Reiz, durch die Anlage zu lustwandeln, um im ersten Schritt deren Ist-Zustand zu dokumentieren und zu bewerten. Stattdessen luden die ausschließlich erwachsenen Anwesenden zunächst ihren Unmut über die Zustände im Park ab. „Im Sommer ist es viel zu lange viel zu laut!“, kam es aus der einen Ecke, aus der anderen: „Wir wollen keine Beleuchtung!“.
Ideen-Workshop für Lösungen
Bernward Benedikt Jansen, Landschaftsarchitekt und Projektleiter für die Bürgerbeteiligung, nahm dies geduldig zur Kenntnis und erklärte, dass genau solche Probleme während eines Ideen-Workshops „hier im Park bei hoffentlich besserem Frühlingswetter“ in Kleingruppen diskutiert werden sollen. Denn: „Sie wollen keine Laternen im Park, andere hingegen schon.“ Da gelte es, sich anzunähern. Sinn und Zweck des Projektes ist es nämlich, die Lebensqualität und den Zusammenhalt der Bewohner in ihrem Wohn- und Lebensumfeld zu stärken. Dafür wurde das Quartier als Fördergebiet im Rahmenprogramm Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) ausgewählt. Bis 2027 stehen für die Aufwertung der Siedlung insgesamt 4,6 Millionen Euro von Stadt, Bund und EU zur Verfügung.
Aktuell besteht der Park aus viel Wiese und Bäumen, einem großzügigen Spielplatz mit Geräten für Kinder jeder Altersstufe, einem Bauspielplatz, einem Bolzplatz, einem Rodelhang, einer Skate-Anlage und einer Hundeauslaufzone – alles ziemlich abgenutzt und durchaus erneuerungswürdig. Deshalb können die Anwohner bis Ende des Monats das Vorhandene bewerten und darüber hinaus sogenannte „Mini-Projekte“ vorschlagen, die Aktivität in den Park bringen sollen. Davon würden im Sommer fünf bis zehn Vorschläge umgesetzt, so Projektleiter Jansen, vorausgesetzt, die Kosten überschritten jeweils nicht die Grenze von maximal 1.500 Euro. Die gesammelten Anwohner-Ideen werden im Mai an das Bezirksamt Wandsbek übergeben. In der Folge werden ein Quartiersentwickler benannt und die weiteren Projekte ausgeschrieben.
Wunsch: Ruhezonen und Blühendes
Kirsten Dunda, die seit 20 Jahren im Tegelsbarg lebt, betont, dass „eine Parkanlage Ruhezonen braucht. Bei der Planung sollte also nicht nur an Kinder und Jugendliche gedacht werden, sondern auch an die Älteren.“ Die Einrichtung eines Grillplatzes in Richtung der Hundewiese, fernab der Wohnhäuser, hält sie für denkbar, „aber nur dort sollte das Grillen dann auch erlaubt sein.“ Außerdem müssten mehr Müllbehälter aufgestellt werden, „und ein bisschen was Blühendes wäre schön.“ Ihre Nachbarin Beate Axt wirft ein: „Für eine Pflege der fertigen Parkanlage muss gesorgt werden.“ Und dann äußert die Rentnerin noch ihre größte Besorgnis: „Der Park soll für die Anwohner sein. Daher kann es nicht angehen, dass wir hier am Ende unter der Neugestaltung leiden und mehr Lärm haben als vorher.“
Infos zur Bürgerbeteiligung
Letzter offizieller „Entdeckerspaziergang“: Freitag, 22. Januar, 14 – 17 Uhr am Spielplatz. Dort gibt es Informationen und Materialien zum Ausfüllen von Projektleiter Bernward B. Jansen und seinem Team. Bewertungen auf eigene Faust sind bis Ende Januar möglich. Material-Ausgabe und Rückgabe: Stadtteilbüro, Bauspielplatz, Haus der Jugend, Zentrum für Alle (Kirchengemeinde). Oder per E-Mail an tegelsbarg@freiraeume.org bzw. an den Instagram-Account #beteiligungtegelsbarg. freiraeume.org/beteiligung-tegelsbarg/
Last modified: 21. April 2021