Eigenanteil steigt – Betroffene finanziell oft am Limit
WALDDÖRFER/ALSTERTAL Die finanzielle Belastung der Bewohner von stationären Pflegeeinrichtungen in Hamburg ist im vergangenen Jahr erneut gestiegen. Der monatliche Betrag nahm durchschnittlich um 106 Euro auf nun 2.080 Euro zu. Das entspricht einem Plus von rund fünf Prozent. Gründe für die Kostensteigerungen sind vor allem die bessere und tariflich gebundene Bezahlung des Pflegepersonals und die schrittweise Verbesserung der personellen Ausstattung der Pflegeheime. Das geht aus einer Erhebung vom Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek) hervor.
Der Eigenanteil, den jeder Altenheimbewohner zu zahlen hat, setzt sich zusammen aus den Kosten für die reinen Pflegeleistungen, den Ausgaben für Unterkunft und Verpflegung sowie den Investitionskosten. „Wir sehen die Entwicklung der Eigenanteile mit Sorge. Sie bringt viele Pflegebedürftige an die Grenze ihrer finanziellen Belastbarkeit“, erklärt Kathrin Herbst, Leiterin der vdek-Landesvertretung Hamburg. „Wenn nichts geschieht, werden immer mehr Menschen auf Leistungen der Sozialhilfe angewiesen sein.“ Die Hoffnung: eine Reform der Pflegeversicherung. Nach der letzten Reform im Jahr 2017 sind die Zuschüsse zwar erheblich gestiegen, jedoch auch die Beiträge zur Pflegeversicherung, die jeder Versicherte zu zahlen hat.
Last modified: 26. Februar 2021